Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde
Würde das Traumpaar des alpinen Skisports als eigene Nation an den Start gehen, sie hätten am Ende der Spiele wohl mehr Medaillen als viele andere Teilnehmer. Zu stark präsentierten sich das Duo nicht nur in dieser Saison. Shiffrin hat bereits olympisches Gold im Slalom und Riesentorlauf sowie Silber in der Alpinen Kombination. In diesen Disziplinen wird sie auch bei diesen Spielen ein kräftiges Wort um die Medaillen mitreden. Ihrem Lebensgefährten Kilde fehlt so ein Erfolgserlebnis bei Großereignissen noch. In den Speed-Disziplinen führt aber höchstwahrscheinlich nur schwer ein Weg am Norweger vorbei. Zusammen könnten sie zur großen Erfolgs- und Liebesgeschichte dieser Spiele werden.
Kamila Valieva
Mit 15 Jahren steht Kamila Valieva bei diesen Spielen mitten im Rampenlicht. Experten prophezeien ihr eine einzigartige Karriere, die Russin sei ihrer Zeit weit voraus. Eine Goldmedaille scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Gut möglich, dass es bereits bei diesen Spielen so weit ist und ein Erfolgslauf seinen Anfang findet. Bei den Herren darf hingegen der Name Yozuru Hanyu nicht fehlen, wenn es um den olympischen Eiskunstlauf-Bewerb geht. Der Japaner hat in Peking nach seinen Erfolgen in 2014 und 2018 die Chance auf den Gold-Hattrick. Er kündigte außerdem an, den vierfachen Axel wieder in sein Programm aufnahmen zu wollen und sorgte so für große Vorfreude bei den Fans.
Shaun White
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss, alleine schon deshalb darf man von Snowboard-Star Shaun White in Peking einiges erwarten. Für den US-Amerikaner sind die fünften Spiele gleichzeitig auch die letzten. Dreimal sicherte er sich in der Halfpipe Gold (2006, 2010, 2018) und hat maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Freestyle-Bewerbe im Snowboard nicht nur endgültig bei Winterspielen angekommen sind, sondern auch zu den spektakulärsten und vor allem bei Jugendlichen beliebtesten Sportarten zählen. Sein weltweiter Ruhm und ein geschätztes Vermögen von 60 Millionen Euro sorgen obendrein für etwas Glamour.
Eileen Gu/Ailing Gu
In China wird sie bereits "Schneeprinzessin" getauft, in den USA mit Hassnachrichten bedroht. Eileen Gu ist in Peking die große Gold-Hoffnung im Ski-Freestyle für das Austragungsland. Die 18-Jährige wurde in den USA geboren, hat sich 2019 jedoch dafür entschieden, für das Heimatland ihrer Mutter China an den Start zu gehen. Einige Fanatiker in ihrem Geburtsland drohten ihr damit sogar mit Mord. Gu steckte das weg, startet nun als Ailing Gu und hat eine große Mission: den Skisport in China populär zu machen. "Auch wenn ich nur ein paar davon inspiriert habe, ist es das wert", sagte sie im Vorfeld der Spiele. Vor allem bei jungen Chinesen erfreut sich die zweifache Weltmeisterin großer Beliebtheit. Darüber hinaus zierte sie als Model schon mehrere Magazin-Cover.
Johannes Klæbo
Mit gerade einmal 25 Jahren auf dem Buckel ist Johannes Klæbo bereits dreimaliger Goldmedaillengewinner bei Olympischen Spielen und sechsfacher Weltmeister im Langlauf. Eine beeindruckende Statistik, die in Peking wohl ihre Fortsetzung findet. Unter normalen Umständen ist es kaum vorstellbar, dass Klæbo leer ausgeht. Doch bekanntermaßen mischt Corona bei der diesjährigen Medaillenvergabe ordentlich mit. Zudem hatte man im norwegischen Langlauf-Team bereits in der Vorbereitung zwei positive Fälle. Zu wünschen ist es dem 25-jährigen Ausnahmetalent jedenfalls nicht, war er bisher in dieser Saison die klare Nummer eins der Welt und nahm die Abschottung im Vorfeld der Winterspiele mehr als ernst. So durfte seine Freundin beispielsweise nur nach mehreren PCR-Tests und Kontaktbeschränkungen zu ihm.
Suzanne Schulting
Der Stern von Suzanne Schulting ging ausgerechnet in Innsbruck endgültig auf. Als 14-Jährige holte sie bei den Jugend-Winterspielen damals Platz fünf über die 500 Meter. Zehn Jahre später hält die mittlerweile 24-jährige Niederländerin bei einer Olympia-Goldenen und schaffte im Vorjahr sogar Historisches. Bei der Shorttrack-Weltmeisterschaft in Dordrecht sicherte sie sich in allen fünf Bewerben den Sieg - als erst zweite Frau der Welt. Schon davor dominierte sie den Sport oftmals nach Belieben. Zwar fehlten bei der WM 2021 einige Top-Nationen aufgrund von Corona-Sorgen, die Leistungen von Schulting sprechen aber Bände. Sie könnte sich diese Spiele gleich mehrfach vergolden.
Marco Odermatt
In der Schweiz zieht man bereits Vergleiche mit Marcel Hirscher, im Rest der Welt sieht man zumindest begeistert zu, wenn er Sieg um Sieg einfährt. Marco Odermatt tritt in dieser Saison mit einem Selbstverständnis auf, das andere Fahrer verzweifeln lässt. In vier von fünf Riesentorläufen stand er am Ende ganz oben, einmal wurde er Zweiter. Somit ist eine Medaille in Peking nahezu garantiert. Gelingt dem 24-jährigen Ausnahmetalent auch in den schnellen Disziplinen ein Traumlauf, ist die Geburt eines neuen alpinen Superstars gut möglich. In der Alpinen Kombination gilt Odermatt gemeinsam mit Alexis Pinturault als ganz großer Anwärter auf das oberste Treppchen.