Für ihr umstrittenes Verhalten beim Reit-Drama um die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu bei den Olympischen Spielen in Tokio ist die deutsche Cheftrainerin Kim Raisner vom Weltverband UIPM bestraft worden. Ihre Athletin dagegen wurde vom Vorwurf des übermäßigen Gebrauchs der Gerte und Sporen freigesprochen, wie es in einer Mitteilung der UIPM vom Montag hieß.
Der Disziplinarausschuss wies Raisner an, ein Seminar zum richtigen Umgang mit Pferden zu absolvieren. Erst danach werde sie wieder für einen UIPM-Wettkampf akkreditiert. Zudem erhielt sie einen offiziellen Verweis. Bei einer Wiederholung eines solchen Vorfalls wie in Tokio müsse sie mit dem Entzug ihrer Trainerinnen-Lizenz rechnen.
"Ungeheuerliches Verhalten kann nicht ungestraft bleiben"
Vor knapp einem Monat hatte Schleu in Tokio nach zwei Disziplinen auf Gold-Kurs gelegen. Doch beim Reiten war sie mit dem ihr zugelosten und völlig verunsicherten Pferd nicht zurecht gekommen, Raisner hatte die weinende Schleu mit den Worten "Hau mal richtig drauf!" zum Einsatz der Gerte aufgefordert. Die Trainerin gab dem Pferd zudem einen Schlag mit der Faust. Anschließend wurde Schleu und Raisner Tierquälerei vorgeworfen. Beide hatten dies stets zurückgewiesen.
"Das ungeheuerliche Verhalten von Frau Raisner kann nicht ungestraft bleiben", hieß es in der Begründung. Zugleich stellte der Ausschuss aber zu Raisner fest: "Ihr sportlicher und beruflicher Werdegang ist von vorbildlichem Verhalten geprägt, so dass die Ereignisse vom 6. August als Anomalie zu werten sind."