Zum dritten Mal in Serie sind die USA die erfolgreichste Olympia-Nation bei Sommerspielen. Das US-amerikanische Team holte 2021 in Tokio 39-mal Gold, 41-mal Silber und 33-mal Bronze und überflügelte damit China (38/32/18) sowohl in Qualität (Anzahl der Goldenen) als auch in Quantität (113:88 Medaillen). Gastgeber Japan kam mit 27 Goldenen, 14 Silbernen und 17 Bronzenen deutlich zur besten Bilanz seiner Olympia-Geschichte.
Die Athleten und Athletinnen aus Russland traten nach aufgeflogenen Dopingprogrammen unter neutraler Olympia-Flagge und für das Russische Olympische Komitee an. Sie erbeuteten 71 Medaillen, darunter eine Goldmedaille mehr als vor fünf Jahren in Rio. 20-mal ertönte zu Ehren des Siegers Tschaikowskys Klavierkonzert Nummer 1. Großbritannien findet sich einen Platz davor als Vierter und bester europäischer Vertreter wieder (22/21/22), das neuntplatzierte Team Deutschland hat die schlechteste Bilanz seit der Wiedervereinigung zu verdauen (10/11/16). 93 Nationen gewannen zumindest ein Edelmetall.
Österreich auf Platz 53
Österreich beendete die Tokio-Spiele im Medaillenspiegel auf Rang 53. Mit sieben Medaillen (1/1/5) übertraf das ÖOC-Team die Medaillenerwartungen und stellte - gemessen an der Anzahl des errungenen Edelmetalls - die Spiele von Athen 2004 (2/4/1) ein. Zahlenmäßig blieb nur die Sommer-Performance von Berlin 1936 (4/6/3) unerreicht. Allerdings fuhren die Aktiven etwa aus Sydney (2000) und Amsterdam (1928) jeweils mit zwei Goldenen heim.
China führte den Medaillenspiegel lange und bis zum Schlusstag an. Doch die US-Frauen-Teams im Basketball und Volleyball sowie Gold im Frauen-Bahnrad (Omnium) katapultierten ihr Heimatland noch ganz nach oben. Letztmals nicht die Nummer eins waren die USA 2008 in Peking gewesen, als der Gastgeber mit 48 zu 36 Goldmedaillen klar die Nase vorne hatte.
Japan im Goldrausch
In einem bisher nicht gekannten Goldrausch war - wieder einmal - auch das diesjährige Ausrichterland, das seine bisherige Bestmarke von Athen 2004 (16) gleich um elf Siege übertraf. Japan hatte seine Förderungen nach dem Turnier-Zuschlag 2013 laut dem ZDF auf etwa 80 Millionen Euro pro Jahr verdoppelt, und von jeder Disziplin einen Acht-Jahres-Plan eingefordert. Ähnlich wie in Österreich werden in Japan Gewinne aus der Staatslotterie in die Förderung von Sportstätten wie auch Athleten geleitet. Daneben sind aber - anders als hierzulande - Firmenteams und -sportler gang und gäbe.
Rechtzeitig vor Olympia wurde die japanische Wirtschaft motiviert, kräftig in Sportler zu investieren. Die Erwartungen waren deshalb und wegen der Einführung neuer Sportarten wie Baseball und Skateboard hoch. Das japanische Olympia-Komitee lobte 30 Goldmedaillen aus, geworden sind es 27. Doch auch das ist nationaler Rekord.