Nach Kritik an ihrem Akzent bei Olympia-Diskussionsrunden hat die britische BBC-Moderatorin Alex Scott die Vorwürfe zurückgewiesen und zum Gegenangriff angesetzt. "Ich bin aus einer Arbeiterfamilie in Ostlondon, Poplar, Tower Hamlets & ich bin STOLZ", twitterte die frühere englische Fußball-Nationalspielerin am Freitag. "Stolz auf das junge Mädchen, das Hindernisse überwand und stolz auf meinen Akzent. Das bin ich, es ist meine Reise, mein Mut."
Zehntausende drückten ihre Zustimmung aus, auch Politiker, Sportler und Kolleginnen unterstützten Scott. Zuvor hatte der frühere Industriellenvertreter Digby Jones, der gut ein Jahrzehnt Mitglied der zweiten Parlamentskammer House of Lords war, über Scott gelästert. "Alex Scott verdirbt ihre gute Präsentation im Olympia-Team der BBC mit ihrer sehr deutlichen Unfähigkeit, ihre "g" am Ende eines Wortes auszusprechen", kritisierte Baron Jones of Birmingham. Er wies darauf hin, dass Scott den letzten Buchstaben verschlucke - sie sage "fencin, rowin, boxin, kayakin, weightliftin und swimmin" statt fencing (Fechten), rowing (Rudern), boxing (Boxen), kayaking (Kajakfahren), weightlifting (Gewichtheben) und swimming (Schwimmen).
Akzente gelten in der britischen Gesellschaft häufig noch immer als Hinweis auf sozialen Status und sind oft Anlass zu Spott und Witzen. Besonders bei der BBC wird in aller Regel auf akzentfreie Aussprache geachtet. Nun erhielt Scott, die bald die Moderation einer beliebten Fußballsendung übernimmt, aber Rückendeckung. Ihr Kommentar beweise, warum die Ex-Fußballerin solch ein Vorbild sei, twitterte ihre Kollegin Eilidh Barbour. Der Bürgermeister der Region Manchester, Andy Burnham, betonte: "Ich mag natürliche, authentische Akzente. Was mich nervt, sind die Leute, die vornehme Akzente annehmen."