Österreichs Schwimm-Star Felix Auböck hat auch in seinem dritten Olympia-Bewerb von Tokio das Finale erreicht. Der 24-Jährige verbesserte am Freitag über 1.500 m Kraul in 14:51,88 Min. seinen mehr als fünf Jahre alten österreichischen Rekord um nicht weniger als 9,30 Sek. und kam damit unter 28 Athleten als Vorlauf-Siebenter in den Endlauf. Dieser ist für Sonntag (3.44 Uhr MESZ) angesetzt. Über 400 m Kraul war Auböck Vierter und über 800 m Kraul Siebenter geworden.
Der Niederösterreicher war naturgemäß sehr zufrieden. "Ich wollte unbedingt unter 15 Minuten schwimmen. Ich war schon zwei- oder dreimal auf 15:01, aber jetzt war es endlich einmal soweit." Dass er die Marke allerdings so klar unterbietet, habe ihn dann selbst überrascht. Freilich sei er für sein womöglich letztes Rennen bei diesem Großereignis motiviert gewesen - "Ich war bereit, noch einmal richtig draufzuhauen" -, dazu habe noch der Rennverlauf gut für ihn gepasst.
Denn der Russe Kirill Martintschew war es schnell angegangen, Auböck befand sich dadurch in der Position des Jägers. "Ich habe ihn, wo es richtig wehtut, von 700 bis 1.200 ihn jagen können. Da vergisst man dann auch ein bisschen die Schmerzen. Da hat man ein Ziel vor sich und weiß, was man machen möchte." Das sei die schlimmste Phase des Rennens gewesen. "Aber ich habe ihn am Ende packen können, das war optimal für mich." Martintschew kam als Achter auch noch in die Medaillenentscheidung.
Er sei die 1.500 m heuer erst zum zweiten Mal geschwommen, trainiere auch nicht speziell dafür, sagte Auböck. Denn das würde sich dann doch vom Training für die kürzeren Kraulstrecken unterscheiden. Mit drei Rennen und drei österreichischen Rekorden bilanzierte Auböck schon einmal sehr zufrieden. "Aber ich bin jetzt sehr müde, ich bin doch fast vier Kilometer Wettkampf geschwommen. Ich bin in der besten Form meines Lebens. Und das mit extremem Druck, das freut mich sehr."
Der Kärntner Heiko Gigler hatte davor bei seinem Olympia-Debüt über 50 m Kraul unter 73 Aktiven Rang 22 belegt. Der 25-Jährige kam im Aquatics Centre auf eine Vorlaufzeit von 22,17 Sek. und blieb damit 0,12 Sek. über seinem im Mai bei den Europameisterschaften in Budapest fixierten österreichischen Rekord. Das Semifinale der Top 16 verpasste Gigler um 0,20 Sek.
"Es war an sich ein gutes Rennen, hat sich super angefühlt", sagte der OSV-Rekordler. "Im Großen und Ganzen bin ich mit meinem ersten Olympia-Auftritt und dem 22. Platz zufrieden." Nur den Übergang von der Tauch- und die Schwimmphase habe er vielleicht ein bisschen schlecht erwischt. Letztlich musste er zehn Tage in Tokio auf sein Rennen warten. "Die letzten zwei, drei Tage waren schon mühsam. Ich war schon brennheiß auf das Wasser und habe mich wirklich auf das Schwimmen gefreut."