Anna Kiesenhofer landete am Dienstagabend überpünktlich um 21.15 Uhr am Flughafen Wien-Schwechat, erste Gratulationen gab es von der Familie. Für die Niederösterreicherin ging es danach weiter in ihren Heimatort Niederkreuzstetten, wo noch ein kleiner Empfang geplant war. Ihr größter Wunsch: "Ich freue mich darauf, auszuschlafen und mich wieder fit zu fühlen."
Ihre Goldfahrt im olympischen Rad-Straßenrennen am Sonntag hat Kiesenhofer bisher noch nicht zur Gänze genossen. "Ich habe das Rennen noch nicht angeschaut, nur Ausschnitte bei Interviews", berichtete sie. Ihr Gefühl dabei? "Krass. Mir sind immer die Tränen gekommen." Zumindest habe sie sich in den vergangenen Tagen an den Rummel um ihre Person "schon ein wenig gewöhnt". Am Flughafen warteten eine Handvoll Kamerateams, einige Zaungäste spendeten Applaus. An die große Glocke hatte das ÖOC die Rückkehr von Kiesenhofer nicht gehängt.
In den kommenden Tagen soll in der Heimat nun einmal Entspannung am Programm ganz oben stehen. Auf das Rad zu steigen ist eingeplant. "Ich muss einmal schauen, ob ich gemütlich, ohne aufgehalten zu werden, fahren kann", meinte die 30-Jährige. Ihre Arbeit an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne darf warten. Die Universität habe Verständnis dafür, dass sie nun einmal eine Pause einlegt, erklärte die Mathematikerin. Sie lebt seit rund drei Jahren in der Schweiz.