Eine Regenjacke bei strahlendem Sonnenschein beim Mountainbiken ist weder eine besonders angenehme, noch eine besonders modische Kombination. Aber offenbar eine durchaus effektive, wenn man olympische Ambitionen in Tokio hat. Max Foidl bereitete sich auf seine eigene Art und Weise auf das Cross-Country-Rennen unter den fünf Ringen in Izu vor.
"Dort hat es rund 30 Grad und an die 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Das wird eine große Herausforderung. Es gibt aber ein paar Methoden, die wissenschaftlich belegt sind und gut funktionieren - daher habe ich mit Regenbekleidung trainiert", erzählt der KTM-Fahrer. Nicht nur die klimatischen Bedingungen werden die Mountainbiker in Japan fordern, auch das Streckenlayout selbst - ebenjenes sei mit dem, was man aus dem Weltcup gewohnt sei, schwer zu vergleichen, sagt Foidl: Auf dem vier Kilometer langen Rundkurs legen die Teilnehmer 160 Höhenmeter pro Runde zurück, gespickt ist der Kurs mit technisch anspruchsvollen und engen Passagen.
"Leicht ist mir nie etwas von der Hand gegangen"
Seit dem Kindesalter sitzt der in Graz lebende Tiroler auf dem Mountainbike. Sein Talent war schon damals unübersehbar, als Überflieger sah und sieht er sich selbst aber nicht. "Ich würde mich nie als Wunderkind bezeichnen", sagt Foidl. Vielmehr führte der Weg zum Mountainbike-Profi bei ihm über harte Arbeit. "Leicht ist mir nie etwas von der Hand gegangen. Als ich nach Graz gekommen bin, hat mein Trainer gleich einmal gesagt: ,Da haben wir etwas zu tun`. Zwei Winter lang haben wir an meiner Technik gearbeitet, weil sie hinten und vorne nicht gepasst hat."
Das harte Training hat Foidl zu jenem Mountainbiker gemacht, der er heute ist. In Tokio wird die Herausforderung zwar eine große, doch mit ihr will er wachsen. Als der 25-Jährige von der Olympia-Nominierung erfahren hat, verspürte er eine "Riesenerleichterung. Ein paar Tage später realisiert man: Gut, jetzt muss ich schauen, dass ich mich vorbereite. In Tokio will ich aber versuchen, zu genießen, dass ich dort starten kann."
Dabei sein ist für ihn aber keinesfalls alles. Aufgrund der Qualifikationskriterien sind viele Athleten am Weg nach Tokio bereits auf der Strecke geblieben. "Das macht es für mich interessant. 38 Leute stehen am Start. Dort möchte ich schon auf Ergebnis fahren."