Die Frage, ob die Olympischen Spiele in Japan über die Bühne gehen sollen, beschäftigt natürlich auch die steirischen Tokio-Kandidaten. Und die weiß-grünen Top-Athleten sind sich einig: Die Spiele unter den fünf Ringen sollten verschoben werden. „Ich würde natürlich sehr gerne bei den Spielen starten, bleibt jedoch ein gesundheitliches Restrisiko, fahre ich nicht“, sagt Golf-Ass Matthias Schwab. Für den derzeit qualifizierten Schladminger wäre es aber wünschenswert, „die Spiele nicht gänzlich abzusagen, sondern auf nächstes Jahr zu verschieben.“ Doch er vertraue IOC-Präsident Thomas Bach, der mit der WHO zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung treffen werde.
Für Tennis-Profi Oliver Marach, der mit Jürgen Melzer ein fixes Doppel-Ticket hat, wäre es das Schlimmste, würden die Spiele vor leeren Rängen stattfinden: „Olympia lebt vom Gänsehautfeeling und davon, die Menschen zu begeistern. Ohne Fans wäre es auch wettbewerbsverzerrend. Ich wäre dafür, auf 2021 zu verschieben.“
Schwimmerin Caroline Pilhatsch, die bis dato noch nicht qualifiziert ist, sagt: „Ich kann nur für die Schwimmer sprechen. Wir sitzen sprichwörtlich im Trockenen, brauchen das Wasser zum Training – das wirft uns nach hinten. Das Ziel von Olympia sind Wettkämpfe auf hohem Niveau – ob das bei einer Austragung heuer der Fall wäre, ist fraglich. Ich würde es für vernünftig halten, die Spiele zu verschieben.“
Der Grazer Turner Vinzenz Höck, der derzeit in seiner Wohnung in Innsbruck festsitzt, ist auch für eine Verschiebung. „Olympia ist das Ziel jedes Sportlers. Aber es muss auch fair sein. Schon alleine die Qualifikation. In jedem Land herrschen aktuell andere Trainingsbedingungen. Bei uns darf niemand raus, in manch anderen Ländern dürfen Profis trainieren. Außerdem wären Spiele ohne Zuschauer, wie ich gelesen habe, auch nicht erstrebenswert und nicht das, was es sein soll.“
Und Paralympics-Reiter Pepo Puch betont: „Wenn man das verschiebt, vielleicht nach November, würde ich es besser finden. Aber wir Sportler können keine Politik machen, jetzt sind die Funktionäre gefordert. Ich habe das Vertrauen, dass sie uns eine Situation und ein Umfeld geben, in dem ich mich fühle. Wir arbeiten seit vier Jahren darauf hin. Ich habe alles parat, meine Pferde funktionieren. Ich bin hungrig und dort, wo ich sein will.“