Nach dem dritten Abfahrtstraining ist klar, dass beim Rennen (Sonntag, 3 Uhr) die Österreicher mittendrin im Favoritenkreis sind. Denn im letzten Test vor der Medaillenvergabe war Vincent Kriechmayr Schnellster. "Ich habe die Passagen endlich mal erwischt. Nach den ersten beiden Trainings habe ich mich aber heute bereits am Limit bewegen müssen, um Selbstvertrauen zu tanken. Ich habe aber selten von der Konkurrenz so eine Blufferei gesehen, wie heute", meint er.
Kjetil Jansrud (+0,12) wurde Zweiter vor seinem Landsmann Aksel Lund Svindal (+0,35). "Oben war Wind, da ging der erste Sprung plötzlich viel weiter. Schauen wir, was im Rennen los ist. Wichtig ist, von oben bis unten flüssig zu fahren und anzugreifen", sagt Svindal.
Bereits auf Rang fünf landete im letzten Training mit Max Franz (+0,61) der nächste Österreicher. "Ich hatte oben ein gutes Gefühl, allerdings habe ich erfahren, dass ich dort schon einen großen Rückstand aufgerissen habe. Das und noch zwei, drei andere Sachen, muss ich mir anschauen. Aber es hat heute Spaß gemacht."
Matthias Mayer (+1,54), der in den vergangenen beiden Trainings noch Rang vier belegte, wurde 22. Hannes Reichelt (+2,57) ist 36. "Gut, dass noch einmal von ganz oben fahren konnten. Das ist der spektakulärste Teil der Strecke. Natürlich war es heute windig, deshalb kann man die Zeit nicht hernehmen. Ein paar Fehler, die ich gemacht habe, dürfen im Rennen aber nicht passieren."
Marco Schwarz (+3,15 Sekunden) ist 43., Marcel Hirscher mit einem Rückstand von 3,66 Sekunden auf Rang 49. "Es war wichtig, heute einen Lauf von ganz oben zu haben. Es war super vom Spaßfaktor, vom Gefühl und von der Linie her. Aber die Zeit ist nichts wert. Ich taste mich immer näher heran, aber in zu kleinen Schritten."