Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat am Montag fünf weitere russische Sportler lebenslang für Olympia gesperrt. Das IOC sprach die Strafe wegen Vergehen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen bei den Winterspielen 2014 in Sotschi aus. Zugleich lieferte das IOC die erste ausführliche Urteilsbegründung im Fall des lebenslang gesperrten Skilanglauf-Olympiasiegers Alexander Legkow.

Am Montag waren die Sportarten Biathlon, Bob und Skeleton betroffen. Gesperrt wurden Dmitrij Trunenkow und Aleksej Negodail, die im Viererbob gemeinsam die Goldmedaille gewonnen haben. Bereits am Freitag hatte das IOC Alexander Subkow, Lenker des erfolgreichen Viererbobs, von Olympia lebenslang ausgeschlossen. Im Skeleton wurde nach Olympiasieger Alexander Tretjakow auch der damals fünftklassierte Sergej Tschudinow disqualifiziert.

Im Biathlon verliert Russland nach dem jüngsten Urteil gegen Jana Romanowa und Olga Wiluchina zwei Medaillen. Wiluchina wurde Olympia-Silber im Sprint aberkannt, zudem war Wiluchina als Schlussläuferin zusammen mit Romanowa mit der russischen Staffel Zweite geworden.

Elf aberkannte Medaillen

Damit hat das IOC bereits für 19 russische Athleten in fünf Sportarten (Bob, Skeleton, Langlauf, Eisschnelllauf und Biathlon) lebenslange Sperren verhängt und deren Resultate von den Winterspielen 2014 annulliert. Russland wurden im Zuge dieser Ermittlungen des IOC bisher elf Medaillen aberkannt, vier davon in Gold. Vor Doppel-Olympiasieger Subkow und Tretjakow hatte dies auch Langläufer Legkow betroffen. Betreffend Legkow gab es auch die erste Urteilsbegründung auf 46 Seiten.

Demnach sah es das IOC als erwiesen an, dass zwei Dopingproben des Langläufers manipuliert wurden. "Der Nachweis, dass seine Proben wirkungsvoll manipuliert wurden, stellt einen objektiven direkten Beweis dar, dass der Athlet in das System verwickelt war", heißt es in der Begründung unter anderem.

Das IOC hatte nach den Enthüllungen von Doping-Sonderermittler Richard McLaren im vergangenen Dezember mit den Ermittlungen begonnen. Die Kommission unter Leitung des Schweizers Denis Oswald versucht mit "forensischen und analytischen" Methoden zu klären, auf welche Art und Weise russische Sportler in Sotschi betrogen haben könnten. Das Gremium untersucht insgesamt 28 Fälle.