Karl Stoss hat am Mittwochnachmittag bei der ÖOC-Hauptversammlung in Wien erklärt, dass er bei der nächsten Hauptversammlung im Frühjahr 2025 nicht mehr antreten wird. Stoss bleibt bis dahin im Amt des ÖOC-Präsidenten, das er seit 2009 bekleidet. "Meine Entscheidung ist endgültig" bekräftigte der 67-jährige Vorarlberger. "Ich werde bei der nächsten Hauptversammlung nicht mehr kandidieren", sagte Stoss, der zunächst die Mitglieder über seine Entscheidung informieren wollte. "Ich wurde auch gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, für das Amt des IOC-Präsidenten zu kandidieren. Aber auch das habe ich abgelehnt, weil für mich, wie übrigens auch für Thomas Bach, die Statuten geändert werden müssten."
Nachfolger erst 2025
Die Wahl des nächsten IOC-Präsidenten bzw. der -Präsidentin findet Mitte März 2025 in Griechenland statt, kurz danach wird die nächste ÖOC-Hauptversammlung über die Bühne gehen. Bis dahin gilt es nun, Kandidaten für die Nachfolge von Stoss zu finden. Auch sonst gab es bei der Hauptversammlung, wenn auch nicht so brisante, Neuigkeiten. Die Statutenkommission unter der Leitung von ÖHB-Präsident Markus Plazer präsentierte die neuen ÖOC-Statuten, die mit einer überwältigenden Mehrheit von 87 Prozent angenommen wurden und ab sofort Gültigkeit haben. Außerdem wurden jene fünf Verbände als neue Mitglieder begrüßt, die bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles neu im Programm sind: der Österreichische Cricketverband, der American Football Bund Österreich (mit Flag Football, Anm.), der Österreichische Lacrosseverband, die Austrian Baseball Softball Federation und der Österreichische Squash Rackets Verband.
Neben weiteren Punkten wie u.a. der anstehenden Re-Zertifizierung der Olympiazentren Austria bis 2028 erhielten die langjährigen ÖOC-Vizepräsidenten Peter Schröcksnadel und Otto Flum die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Stoss strich in seiner Laudatio die Verdienste der beiden für ihre Sportarten im Allgemeinen und den olympischen Sport im Speziellen hervor. Der 83-jährige Schröcksnadel war ("auf meine Kosten") in Paris. "Fünf Medaillen ist nicht viel, aber zwei Goldene im Segeln ist toll, für ein Land ohne direkten Meerzugang", erklärte Schröcksnadel, der einen Wunsch für das ÖOC äußerte, nämlich dass wieder "mehr mit- und nicht gegeneinander gearbeitet wird. Nur dann werden wir weiterhin Erfolg haben."