Der Deutsche Thomas Bach will 2025 nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) abtreten. Bei der IOC-Session am Samstag in Paris sagte der 70-Jährige, er werde sich nicht um eine erneute Wahl bemühen. Für diese hätte zunächst die Amtszeitbegrenzung in der olympischen Charta geändert werden müssen. „Neue Zeiten verlangen nach neuen Führungspersönlichkeiten“, erklärte Bach, der dem IOC seit 2013 als Präsident vorsteht.

Bach hatte seinen Verbleib im Amt bis zuletzt nicht ausgeschlossen, zugleich aber versichert, dass er loyal zur olympischen Charta stehe. Der Jurist erzählte in Paris, er sei gebeten worden, weiterzumachen. Er werde aber nicht versuchen, die Charta zu ändern, die den Präsidenten derzeit eine maximale Amtszeit von zwölf Jahren erlaubt. „Unserer Organisation hilft ein Führungswechsel am meisten“, meinte Bach. Mit Verweis auf die digitale Revolution betonte er, in seinem Alter nicht mehr der „beste Kapitän“ zu sein.

Den Chefposten hatte Bach vor elf Jahren als Nachfolger des Belgiers Jacques Rogge übernommen. Nach acht Jahren an der Spitze des Ringe-Zirkels war er 2021 für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Danach ist Schluss. Der nächste Präsident wird im März 2025 auf der nächsten Generalversammlung im antiken Olympia gewählt. Bisher hat sich noch kein IOC-Mitglied offen für die Nachfolge Bachs beworben.

Bach: „Gespräche haben mein Herz berührt“

Zu Beginn der IOC-Session im vergangenen Oktober in Mumbai hatten sich mehrere Mitglieder der Vereinigung für eine Reform der Statuten ausgesprochen, um Bach eine weitere Amtsperiode zu ermöglichen. „Diese Gespräche haben mich sehr beeindruckt und mein Herz berührt“, sagte der Fecht-Olympiasieger von 1976 zu den internen Diskussionen über eine Fortsetzung seiner Präsidentschaft.

Für den Fall, dass Bach erneut hätte antreten wollen, wäre es möglich gewesen, die dafür notwendige Änderung der olympischen Charta von den IOC-Mitgliedern jederzeit per Briefwahl zu beschließen. „Ich weiß, dass ich mit dieser Entscheidung viele von Euch enttäusche. Ich kann Euch nur bitten, zu respektieren, dass ich überzeugt bin, dass dies im besten Interesse unserer geliebten olympischen Bewegung ist“, sagte der IOC-Chef bei der Session in Paris, ehe kurz seine Stimme stockte.

Bach versprach einen geordneten Übergang. Am 24. Juni 2025 soll der neue IOC-Chef dann sein Amt antreten. „Bis zu diesem Tag werde ich all meine Energie und Leidenschaft der olympischen Bewegung widmen“, versprach Bach. Unter seiner Führung beschloss das IOC eine Reihe von Reformen, mit denen die Olympischen Spiele moderner und finanziell noch erfolgreicher wurden. Zugleich wurden Bach immer wieder eine zu große Nähe zu Kremlchef Wladimir Putin und ein autokratischer Führungsstil vorgeworfen.