Die Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eirini-Marina haben sich am Freitagabend bei den Olympischen Spielen in Paris für einen Medaillengewinn im Duett sehr gut in Position gebracht. Das ÖOC-Gespann wurde in der Technischen Kür mit 267,2533 Punkten ausgezeichnet bewertet, nur die chinesischen Weltmeisterinnen fassten mit 276,7867 mehr Zähler aus. Am Samstag (19.30 Uhr) geht es in der Freien Kür in Addition der Ergebnisse um die Podestplätze.
Die 26-Jährigen mit Trainingsstützpunkt Südstadt waren im Aquatics Centers neben dem Stade de France u.a. von ihrer Mutter und ihrer Drillingsschwester Vasiliki unterstützt worden. 24 Stunden vor dem Bewerb waren die gewählten Schwierigkeitsgrade der 18 Teams bekanntgeworden, die Alexandris waren in dieser Hinsicht nur die Nummer neun im Feld. „Uns war bewusst, dass manche mit der Schwierigkeit pushen werden“, sagte Anna-Maria. „Wir aber wollten eine Balance zwischen Schwierigkeit und Ausführung, mehr in die Ausführung investieren. Jedes Land hat seine Strategie.“
Die Strategie der rot-weiß-roten Hoffnungsträgerinnen und die saubere Ausführung wurde letztlich belohnt, während Griechenland und Kanada als die Teams mit der höchsten gewählten Schwierigkeit schwere Einbußen hinnehmen mussten, außerhalb der Top Ten liegen und damit wohl aus dem Medaillenrennen sind. Die Bewertungsphilosophie des Wertungsgerichts gab dem Weg der Alexandris recht, das war auch den Worten der beiden zu entnehmen. „Wir sind zufrieden. Albena (Trainerin Mladenova, Anm.) hat gesagt, es war synchron“, erklärte Eirini-Marina.
Die Elemente hätten sie gut gemacht, sie seien konzentriert und von den Fans auf den voll besetzten Tribünen nicht abgelenkt gewesen. „Es war sehr schön, dass so viele Leute da waren.“ Die Ausführung der acht in der 2:20 Minuten langen Technik-Kür verpackten Elemente sei ihre Stärke. „Fast niemand kann das so gut machen wie wir“, erklärte Eirini-Marina selbstbewusst. Mladenova meinte im Interview, dass manche Elemente noch höher hätten ausfallen können. Die Freie Kür sei jedenfalls der noch etwas stärkere Teil. Anna-Maria: „Wir können da eine hohe Schwierigkeit gut ausführen.“
Zufrieden seien die beiden Athletinnen mit dem Abstand zur Ukraine von rund sieben und zum neu formierten japanischen Duo Moe Higa/Tomoka Sato von zehn Punkten. Den Wunsch einer Top-drei-Position für die Halbzeit haben die Weltmeisterinnen in der Freien Kür 2023 nun sogar übererfüllt. 2016 in Rio de Janeiro waren sie Olympia-Zwölfte, in Tokio 2021 -Siebente gewesen.
Die Samstag-Entscheidung freilich verspricht ein ganz enges Rennen. Den siebentplatzierten Spanierinnen fehlten nur 13,2 Punkte auf die Geschwister Alexandri. Die Chinesinnen Wang Liuyi/Wang Qianyi, Weltmeisterinnen von Doha in Technik und Freier Kür, sind mit beinahe zehn Punkten Vorsprung zu favorisieren. Das niederländische und das britische Duo liegen im Bereich von drei Zählern Rückstand auf den Rängen drei und vier. Ziemlich sicher scheint, dass jedes der sieben voranliegenden Duos aus dem Rennen um den Sieg sein würde, sollte man einen Abzug (Basemark) kassieren.