Marco Haller ging am Samstag nach 273 km im Sprint um Bronze am Trocadero als starker Sechster leer aus. Gold sicherte sich wie schon im Zeitfahren vor einer Woche der Belgier Remco Evenepoel. Silber und Bronze gingen mit Valentin Madouas (+1:11 Min.) und Christophe Laporte (1:16) an die Gastgebernation Frankreich.
Der 33-Jährige präsentierte sich auf den finalen 50 km mit drei Schlussrunden im Zentrum der Olympia-Metropole hervorragend und sicherte sich das mit Abstand beste Ergebnis eines Österreichers in einem Männer-Straßenrennen in der langen Olympia-Geschichte.
Bei der zweiten von drei Passagen des Montmartre-Anstiegs kamen Haller und andere in einer Spitzengruppe nicht mehr mit dem Tempo des überragenden Evenepoel mit. Der österreichische Klassikerspezialist mit hervorragenden Sprintfähigkeiten hielt sich aber bis zum Schluss bravourös im ersten Verfolgerfeld des Belgiers, der seinen letzten Begleiter Madouas 15 km vor dem Ziel stehen ließ. Evenepoel musste vier Kilometer vor dem Ziel mit einem Radwechsel nach einem Reifendefekt noch eine Schrecksekunde überstehen, der 24-Jährige gewann aber trotzdem ungefährdet.
Während sich Madouas knapp vor der ersten Verfolgergruppe ins Ziel rettete, hatte Haller nach über sechseinhalb Stunden Fahrzeit im Sprint eines Septetts gegen Laporte, Attila Valter (HUN) und Toms Skujins (LAT) das Nachsehen. Viele der Stars und Mitfavoriten wie Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe (FRA/11.) und Mathieu van der Poel (NED/12.) ließ er bei seinem Olympia-Debüt aber hinter sich. Auch Felix Großschartner schlug sich im ungewöhnlich kleinen Feld mit nur 90 Mann gut, der Oberösterreicher wurde 26.