Europameister Felix Auböck hat am Samstag zum Auftakt der olympischen Schwimmbewerbe von Paris über 400 m Kraul körperlich angeschlagen den Aufstieg ins Finale um fast fünf Sekunden verpasst. In 3:50,50 Min. blieb der 27-Jährige im Vorlauf 7,26 Sek. über seinem fünf Wochen davor beim Belgrader EM-Goldlauf fixierten nationalen Rekord, wurde so bloß 24. Weiter kam der Tiroler Bernhard Reitshammer über 100 m Brust, in 59,68 als Elfter. Das Semifinale ist für 21.12 Uhr angesetzt.
Auböck klagte über körperliche Probleme, meinte, dass er vielleicht etwas „ausbrüte“. „Da ist was nicht in Ordnung. Ich bin vor einer Woche relativ gut drauf gewesen. Im Training sind seit Dienstag die Zeiten nicht so gekommen, wie es davor war. Eigentlich habe ich ein großes Fragezeichen, was das Problem ist. Ich weiß es nicht, vielleicht werde ich krank. Ich habe das heute schon beim Einschwimmen gemerkt, das Herz-Kreislauf-System ist heute überhaupt nicht angesprungen.“ Der Niederösterreicher fasste schon auf der ersten der acht Längen einen Rückstand aus, dieser vergrößerte sich sukzessive.
Technisch habe so weit alles gepasst. Nun wolle er das Geschehene noch mit seinem Trainer Balasz Fehervari besprechen. „Ich habe noch zwei wichtige Rennen im Becken (200 m Kraul am Sonntag, 800 m Kraul am Montag; Anm.).“ Seine Enttäuschung sei groß. „Auf der anderen Seite kann ich damit umgehen, aber es tut natürlich weh, weil man weiß, wofür man in der Lage ist. Es ist aber wichtig, zu akzeptieren, was passiert ist und den nächsten Schritt zu machen.“ Auböck war vor drei Jahren in Tokio 2021 0,13 Sek. hinter Bronze Vierter gewesen, galt als Medaillenkandidat.
Reitshammer hofft auf Finale
Reitshammers Marke bedeutete die Egalisierung seiner persönlichen Bestzeit, darüber zeigte er sich „sehr erleichtert. Im Semifinale noch einmal schwimmen zu können, sei „hammermäßig. Das Rennen hat sich gut angefühlt, ich bin bis zum Ende sauber geblieben.“ Wichtig sei ihm für sich, dass er das späte Nachrücken auf einen Olympia-Spot über diese Strecke gerechtfertigt habe. Das Semifinale erwartet er schnell. „Wenn mir einer auskommt, könnte sich das Finale ausgehen. Ich schätze, dass man 59,3 oder 59,4 brauchen wird.“
In der La Defense Arena herrschte schon beim ersten Vorgeplänkel der Stars eine fantastische Stimmung. Die 17.000 Zuschauer fassende Halle war voll, die Fans waren schon zwei Stunden vor Beginn der Session vor den Eingängen Schlange gestanden. In den Vorläufen wurden dann auch die „Exoten“ beklatscht, heftig mitgegangen wurde beim ersten Abtasten über 400 m Kraul der Frauen, in dem sich US-Star Katie Ledecky knapp vor der australischen Weltrekordlerin Ariarne Titmus durchsetzte. Reitshammer: „Ein geiles Gefühl. So viele Zuschauer hatte ich noch nie.“