Österreichs Team bei den Olympischen Spielen von 26. Juli bis 11. August in Paris umfasst 80 Aktive. Die 43 Sportler und 37 Sportlerinnen kommen aus 18 der 32 Sportarten, die in Frankreich insgesamt 329 Medaillenentscheidungen austragen. Es ist die größte ÖOC-Abordnung seit den 94 Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Sydney 2000. „Berechtigte Hoffnungen“ gibt es laut Österreichs Chef de Mission Christoph Sieber noch auf einen 81. Teilnehmer, nämlich Badmintonspieler Collins Valentine Filimon. Dessen provisorischer Quotenplatz soll laut Sieber vom internationalen Verband am Donnerstag bestätigt werden, sofern sich bis dahin kein qualifizierter Doppelspieler verletzt. Golfspielerin Sarah Schober ist definitiv mit dabei. Überraschend erhielt auch Schwimmerin Lena Kreundl über 200 m Lagen noch einen Startplatz.

Die Nominierung durch das Österreichische Olympische Komitee am Dienstag in Wien war der offizielle Startschuss zur Olympia-Einkleidung, der am Mittwochabend die Farewell-Feier und am Donnerstagvormittag die Verabschiedung und Vereidigung bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen folgen.

Fahnenträger-Duo

Judoka Michaela Polleres und Wildwasser-Kanute Felix Oschmautz werden Österreichs Olympia-Team bei den Sommerspielen in Paris bei der Eröffnung am 26. Juli als Fahnenträger anführen. Das gab das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) am Dienstag im Rahmen der Pressekonferenz mit der Nominierungsbekanntgabe des rot-weiß-roten Teams bekannt. Polleres hat bei den 2021 ausgetragenen Tokio-Spielen in der Klasse bis 70 kg die Silbermedaille geholt, Oschmautz wurde Slalom-Vierter.

Der Kärntner war am vergangenen Sonntag während eines Trainingscamps auf dem Olympia-Kurs in Paris durch einen Anruf von ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel über seine Fahnenträger-Nominierung informiert worden. „Ich war sehr überrascht. Ich habe mich richtig gefreut. Ich habe das an dem Tag dann jedem, den ich getroffen habe, erzählt.“ Besondere Vorfreude herrscht auch, da die Eröffnungszeremonie diesmal nicht in einem Stadion, sondern über eine 6-Kilometer-Strecke auf der Seine stattfinden soll. Polleres: „Ich finde das mit dem Boot auf der Seine richtig cool.“

Offizielle Einkleidung

Nach der Nominierung fassten Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger und Co. bei der bereits traditionellen Einkleidung im Vienna Marriott Hotel an der Ringstraße die offizielle Kollektion aus. Jeder der 80 nominierten Athleten erhielt 60 Einzelteile von acht verschiedenen Ausstattern im Gesamtwert von jeweils 4.300 Euro. Ein besonderer Hingucker ist die Festkleidung mit Lederhose bzw. Lederrock.

Von in weiß, rot, grau und schwarz gehaltenen Freizeitshirts über Kapuzenpullover bis zu Regenjacken ist für jede Witterung etwas dabei. Für Weißhaidinger sind es die dritten Spiele. Wäsche hätte er bereits genug. Das nachträgliche Veräußern gestaltet sich beim 145-kg-Mann aber schwierig. „Ich habe Dreifach-XL. Ich kenne keinen, der noch 3XL hat“, sagte der 32-Jährige. Ein paar Sachen bringe er vielleicht an, bei Schuhen mit Größe 49 werde das aber schwierig.