Während andere in seinem Alter für die Führerscheinprüfung lernen, fährt der erst 17-jährige Pedro Acosta in der Moto3 derzeit allen davon – und das mit bis zu 235 km/h. Das Ausnahmetalent wird von zahlreichen Experten bereits mit den Superstars Marc Marquez und Valentino Rossi verglichen. In den ersten vier Saisonrennen stand Acosta viermal auf dem Podest, dreimal sogar auf der obersten Stufe. Dieses Kunststück gelang vor ihm noch keinem Neuling. Auch am vergangenen Wochenende in Spielberg führte kein Weg am Spanier vorbei. Mit dem Sieg baute er seinen Vorsprung in der WM auf 53 Punkte aus – der Titel ist ihm somit wohl nicht mehr zu nehmen.
Dabei sah das in seinen Kindertagen, die nicht all zu lange zurückliegen, noch ein wenig anders aus. Als jüngstes von drei Kindern musste sich Pedro stets gegen seine zwei älteren Schwestern behaupten. Sein Vater, ein Fischer im spanischen Mazarrón, schenkte ihm deshalb zum fünften Geburtstag ein Motocross-Bike und ebnete so den Weg zur Profi-Karriere. „Es war sofort ein unglaubliches Gefühl“, meint der Spanier dazu. Über diverse Nachwuchsserien kam er schließlich in die Moto3 zum KTM-Ajo-Team. Die Erwartungen waren hoch, trotzdem übertraf sie Acosta spielerisch.
Auch mit dem hohen Druck in seiner Heimat geht der 17-jährige Zahnspangenträger bereits wie ein Profi um. „Man kann sich von Dingen ablenken lassen und nicht konzentriert sein. Ich denke, dass ich die sozialen Medien nicht mag, hat mir geholfen. Ich kann mich auf meine Sachen konzentrieren“, erklärte er vor Kurzem und zeigte einmal mehr, dass er nicht dem Typus eines Jugendlichen entspricht. Der Weg scheint jedenfalls vorgezeichnet, ein Engagement in der MotoGP nur noch eine Frage der Zeit. Auch, wenn er die Moto2 als nächsthöher Stufe nicht überspringen möchte. „Je mehr Schritte man absolviert, desto größer ist langfristig der Vorteil“, zeigt der Spanier mit seinen 17 Jahren bereits die Weitsicht eines echten Champions.