Nach dem sensationellen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans ist Stefan Kerschbaumer mit seinem Team "Gert 56" (GER) bei der Langstrecken-WM Gesamt-Zweiter – nach dem Sieg kann er aber nicht greifen: Das Team verzichtet auf das Finale in Estoril (POR, 26. September) in der nächsten Woche.
Ursprünglich war das Finale in Le Castellet geplant. Aufgrund der derzeitigen Situation wurde aus dem 24-Stunden-Rennen in Frankreich aber ein 12-Stunden-Rennen in Portugal. Und aufgrund der Kurzfristigkeit entstehen Kosten, die für Privatteams kaum zu stemmen sind. "Da kommt vieles hinzu, das nicht geplant war. Die Anreise ist wesentlich weiter, Flüge und Hotelkosten muss man auch hinzurechnen. Und jeder müsste seinen Urlaub umplanen", sagt Kerschbaumer wehmütig.
Gut möglich, dass Christopher Kemmer Kerschbaumer nun sozusagen den Rang abläuft - Kemmer ist mit dem italienischen Team "No Limits" Gesamt-Dritter in der Superstock-1000-Klasse und der einzige Österreicher in Portugal, wo die 1,5-fache Punkteanzahl vergeben wird. Der Sieg ist für Kemmers Team nur möglich, wenn das führende Team (Team Moto Ain, FRA) ausscheidet.
Kerschbaumer und Thöni fahren in Hockenheim
Statt nach Portugal zieht es Kerschbaumer nun an den Hockenheimring. Dort nehmen er und Nico Thöni von 25. bis 27. September am Finale der deutschen Motorrad-Meisterschaft teil. Kerschbaumer fährt in der Superbike-Königsklasse, Thöni im "Pro Superstock Cup". Und dort ist der Oberaicher eine Klasse für sich: In vier Rennen holte er bislang vier Siege. "In diesem Cup möchte ich auf mich aufmerksam machen. Mein Ziel ist, dass ich irgendwann auch in die Königsklasse komme", sagt Thöni.