Sicherheit wird großgeschrieben in Coronazeiten. Ein besonders beliebtes Stilmittel der sichtbaren Kennzeichnung ist ja der stets heiß diskutierte MNS, der Mund-Nasen-Schutz.
Auch die Asphaltcowboys auf vier und auf zwei Rädern halten sich penibel an die strengen Vorgaben und versuchen zumindest nach außen hin, keinen Millimeter von der vermeintlichen Anti-Covid-19-Ideallinie abzuweichen. Sonst drohen, wie auch im zivilen Leben, zuvor nicht bekannte Strafmaßnahmen.
Doch kaum werden sie losgelassen auf ihr ureigenes Terrain, fallen nicht nur sämtliche Hemmungen, sondern auch scheinbar die Schutzinstinkte über Bord und in den Staub bzw. Kies.
Der Motorsport veranschaulicht das Paradoxon unserer seit Monaten verordneten Lebensweise auf drastisch-deutliche Weise, fein portioniert, versehen mit einem Schuss Unterhaltung. Letzteres ist im Alltag in diesem Zusammenhang freilich eher unbekannt.
Die MotoGP lieferte alles frei Haus, die Fans bleiben draußen. Der Abgang von Marc Marquez gehört zum (Rest-)Risiko, die Todesnähe ist viel bedrohlicher als bei Corona – wie übrigens bei vielen anderen Krankheiten und Infektionen auch.
Die Show des Spaniers war atemberaubend. Das Leben unter den Corona-Maßnahmen raubt uns den Atem.