Mit seinem fünften Saisonsieg hat Titelverteidiger Marc Marquez beim Motorrad-Grand-Prix von Aragon die alleinige WM-Führung in der MotoGP übernommen. Der spanische Honda-Fahrer setzte sich im 14. von 18 Saisonrennen vor seinen Landsleuten Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo durch. Valentino Rossi wurde drei Wochen nach seinem Sturz beachtlicher Fünfter.
Andrea Dovizioso, zuvor Co-Leader mit Marquez, klassierte sich in Alcaniz nur auf Rang sieben. Im WM-Klassement liegt der nun 60-fache GP-Sieger Marquez (224) mit 16 Punkten Vorsprung vor dem italienischen Ducati-Fahrer (208). Dritter in dieser Wertung ist der Spanier Maverick Vinales (196). "Ich hatte nicht das beste Gefühl, konnte aber einen kleinen Vorteil herausholen. Vor diesen Fans war es großartig", erklärte Marquez nach seinem 34. Sieg in der Motorrad-Königsklasse.
Superstar Rossi lieferte 24 Tage nach einem Schien- und Wadenbeinbruch beim GP von Großbritannien ein starkes Comeback ab. Nachdem der 38-Jährige von Position drei ins Rennen gestartet war, lag er auf seiner Yamaha zwischenzeitlich sogar auf dem zweiten Rang. In der Gesamtwertung ist "Il Dottore" mit 168 Punkten Fünfter.
Auch aus Sicht von KTM lief das Rennen höchst erfreulich. Wie zuletzt in Misano gab es die Plätze zehn und elf. Zehnter wurde Pol Espargaro. Der Spanier hatte 14,075 Sekunden Rückstand auf Marquez und damit den bisher geringsten Abstand auf den Sieger, den KTM im bisherigen Saisonverlauf aufzuweisen hatte. Hinter Espargaro landete der Finne Mika Kallio (+17,192), der zum dritten Mal in diesem Jahr eine Maschine der Oberösterreicher pilotierte.
In der Moto2 meldete sich der zuletzt gestürzte WM-Leader Franco Morbidelli nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen seinen italienischen Landsmann und Kalex-Markenkollegen Mattia Pasini wieder ganz oben am Podest zurück. KTM verbuchte dank Pole-Sitter Miguel Oliveira den vierten Podestplatz dieser Saison, der Portugiese liegt in der Gesamtwertung weiterhin auf Platz drei. Der Schweizer Thomas Lüthi landete als Vierter ausnahmsweise diesmal nicht in den Top-3, er bleibt im Titelkampf mit 21 Punkten Rückstand aber der große und wohl einzige Konkurrent von Morbidelli. Oliveira fehlen bereits 91 Zähler.
Wesentlich klarer ist die Lage in der Moto3, wo der Spanier Joan Mir in einem wegen Nebels verkürzten 13 Runden-Rennen einen großen Schritt zum Titel tat. Der 20-jährige Honda-Pilot holte sich bereits den achten Saisonsieg vor seinen italienischen Markenkollegen Fabio di Giannantonio und Enea Bastianini und ist in der Gesamtwertung kaum mehr einzuholen. Vier Rennen vor Saisonschluss beträgt Mirs Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Romano Fenati 80 Punkte, dem Spanier Aron Canet fehlen 98 Zähler auf die Spitze.