Vor Kurve drei wurden zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen installiert, um die Stelle für die Piloten sicherer zu machen. Die Fahrer begrüßten die Maßnahmen ausdrücklich.
"Es ist gut, dass es an dieser Stelle nun Verbesserungen gibt. Wir hatten wirklich enormes Glück", sagte etwa Valentino Rossi. Italiens MotoGP-Star war beim ersten Rennen wie Maverick Vinales beinahe von den Motorrädern gestürzter Fahrer getroffen worden. Im MotoGP-Lager und an der Rennstrecke war man sich bewusst, dass nur viel Glück eine Katastrophe verhindert hatte. "Auch wenn der Motorradsport immer eine Gratwanderung ist. So etwas wollen wir nie wieder sehen", sagte Österreichs Motorrad-Legende August Auinger.
Ausgelöst hatte die gefährliche Situation eine Kollision zwischen Johann Zarco und Franco Morbidelli. Der Italiener sprach danach vom "definitiv schwersten Unfall meines Lebens". Zarco war sich zunächst zwar keiner großen Schuld bewusst gewesen, gab sich dann aber einsichtig. Dem danach am Kahnbein operierten Franzosen droht aber eine Strafe, sollte er doch noch rennfit für den Steiermark-GP werden.
Für KTM-Fahrer Pol Espararo war der Vorfall "ein schrecklicher Moment". Markenkollege Miguel Oliveira meinte: "Das Ganze hätte auch ein tragisches Ende nehmen können."
Etwas aus dem Fokus war geraten, dass es schon davor in der Moto2 ebenfalls einen schweren Crash gegeben hatte. Der betroffene Hafizh Syahrin kam dabei ebenfalls nur dank Riesenglück an einer schweren Verletzung vorbei. Er habe nach dem Crash seine Beine nicht mehr gespürt, berichtete der Malaysier. Erst lange nachdem man ihm den Rennanzug vom Körper geschnitten hatte, sei das Gefühl zurückgekehrt.
Nach den nunmehrigen Umbauten vor Kurve 3 sollen sich die Fahrer darauf verlassen können, dass an dieser 300 km/h-Stelle gefährliche Situationen wie vergangenen Sonntag möglichst nicht mehr passieren. "Was möglich war, wurde gemacht", erklärte Rennleiter Andreas Meklau die Umbauten. Durch diese soll verhindert werden, dass Bikes von gestürzten Fahrern wieder auf die Strecke zurückrutschen oder fliegen.
Grundsätzlich möge er die Passage zwischen den Kurven zwei und drei zwar, sagte Rossi. "Auf der anderen Seite kann es hier sehr gefährlich werden. Eigentlich müsste man das Strecken-Layout ändern." Der neunfache Weltmeister gestand aber auch ein: "Motorsport ist gefährlich. Wir müssen immer mit Hirn fahren." Obwohl beängstigend, würde der Unfall seine Entscheidung, auch kommendes Jahr MotoGP zu fahren, nicht beeinflussen, so der 41-Jährige.
Auch Andrea Dovizioso hofft, dass der Umbau den Red Bull Ring für Motorräder sicherer macht. Der dreifache Österreich-Sieger sprach aber auch ein weiteres Sicherheitsthema an. Nämlich die asphaltierten Auslaufzonen, die auf der Formel-1-Strecke nicht zuletzt wegen der vielen Autorennen auch vorhandenen sind. Was für Autos gut sei, verführe Motorrad-Piloten zu mehr Risiko. "Hier muss es deshalb beim Verlassen der Track Limits strengere Strafen geben", forderte Dovizioso.