Seit dem Comeback der MotoGP in Spielberg konnte sich Ducati stets an den Eigenheiten der Power-Rennstrecke Red-Bull-Ring erfreuen. Keine andere Marke hat bisher hier gewonnen (2016 Iannone, 2017 Dovizioso, 2018 Lorenzo). Da stellt sich schon die Frage, ob die Italiener auch heuer das Dream-Team Marquez & Honda schlagen können. Es schaut nicht gerade danach aus.
Es ist ja niemand unbesiegbar. Aber dieser Sommer scheint immer mehr Marc Marquez zu bevorzugen. Er gewann in Brünn und vor der Sommerpause auf dem Sachsenring. Tschechien war sein sechster Saisonsieg. Und was am meisten auffiel. Gerade im Bereich Kraft und Highspeed hat Honda heuer einen enormen Fortschritt gemacht, scheint der Vorteil der besonders kraftvollen Ducati Desmosedici Geschichte zu sein. Erst zwei GP-Sieg konnte das Werksteam aus Bologna heuer einfahren. Andrea Dovizioso zum Auftakt in Qatar, Danilo Petrucci bei Heimrennen in Mugello. Dennoch liegen beiden Ducati-Werksfahrer in der WM auf den Plätzen zwei und drei. Und sind damit die schärfsten Gegner von Marquez.
Für Dovizioso ist es längst Zeit, ein zweites Mal zu gewinnen. Sein Kommentar nach dem GP in Brünn lässt allerdings wenig Hoffnung zu. „Ich wollte bis zum Ende in Schlagdistanz zu Marc bleiben, doch sein Stil hat sich im Vergleich zum Vorjahr geändert. Das bereitet uns doch Probleme.“
Marquez kontrolliert alles
Dazu kommt, dass Marquez heuer kaum einmal unter Druck gerät. Er kontrolliert die Rennen. Neben Dovizioso zählt natürlich auch Danilo Petrucci zu den Sieganwärtern. Dennoch traut man ihm nicht unbedingt einen Sieg in Spielberg zu. Noch weniger Jack Miller und Francesco Bagnaia von Pramac-Ducati, dem B-Team der Italiener. Der Red-Bull-Ring mag eine Ducati-Strecke sein, aber heuer riecht es doch stark nach dem Ende der Serie. „Schon im Vorjahr kam Marc vor mir ins Ziel, es wird zusehends schwieriger“, so Dovizioso.