Ein Ergebnis eines MotoGP-Rennens ist heuer schwieriger vorherzusagen als je zuvor. Einmal funktionieren die Reifen ganz gut, einmal nicht. Die Fahrbarkeit eines Motorrades variiert von Kurs zu Kurs. So traute sich auch nicht einmal Valentino Rossi zu, eine Prognose des Österreich-Rennens abzugeben.
So auch in Spielberg. Noch vor dem Rennen hat selbst Polesetter Marc Marquez unglaublichen Respekt vor seinen beiden Gegnern in der ersten Startreihe. Denn sowohl Andrea Doviszioso als auch Jorge Lorenzo setzten auf eine weichen Hinterreifen, anders als Marquez.
Ducati mit Geschwindigkeitsüberschuss
Es war der wie erwartete spannungsgeladene Grand Prix. Vom Start weg dominierten die beiden Ducatis, die mit ihrem Geschwindigkeitsüberschuss an die Spitze stürmten. Aber sowohl Lorenzo als auch Dovizioso konnten Marquez nicht abhängen.
16 Runden vor Schluss nutzte dann Marquez einen Fehler von Jorge Lorenzo und ging erstmals in Führung. Der spanische Honda-Pilot nahm auch gleich Dovizioso mit. Diese beiden Kontrahenten machten in der Schlussphase das Rennen unter sich aus. Dovizioso setzte sich durch.
"Es ist das aufregendste was dir passieren kann Marc in der letzten Runde hinter dir zu haben. Ich wusste, er wird es in der letzten Kurve versuchen und ich habe mich darauf vorbereitet", sagte der Italiener. Und: "Ich bin so glücklich für das Team, es war so schwer, die Reifen zu verstehen. Aber der Kampf mit Marquez war richtig gut. Und ihn dann hinter sich zu lassen, war großartig. Ich war da einfach schneller. Da kann ich nur glücklich sein."
Marquez sagt zum gescheiterten Überholmanöver, dass die Massen in Spielberg staunen ließ: "Ich habe versucht, ihn auf der Bremse zu überholen. Ich ging ans Limit, aber meine Reifen waren schon ziemlch hinüber. Das nächste Mal, probier ich es wieder."
KTM erreichte wieder ein tolles Ergebnis. Aber nicht wie in Brünn durch Pol Espargaro. Der Spanier erhielt gleich im Startgetümmel einen Rempler, der einen Defekt an der Hinterradbremse zur Folge hatte. Espargaro musste aufgeben. Und so nutzte KTM-Testpilot Mika Kallio die Gelegenheit. Der mit einer Wildcard ausgestattete Finne war als 10. der beste KTM-Fahrer.