Heute nimmt das MotoGP-Rennwochenende am Red Bull Ring mit den unterschiedlichen Trainingssessions volle Fahrt auf. Die österreichische Motorrad-Legende Gustl Auinger hat dann auch alle Hände voll zu tun. Der fünffache 125er-Grand Prix-Sieger tanzt nämlich beim Rennspektakel vor seiner Haustüre als kompetenter TV-Experte sowie als langjähriger Riding-Coach der 26-köpfigen Nachwuchs-Weltauswahl im Red Bull MotoGP Rookies Cup auf mehreren Hochzeiten. Die Vorfreude ist beim 69-Jährigen dennoch groß: „Ich freue mich riesig auf das Heimrennen weil man auch sieht wie viele Leute das begeistert was ich mache. Da bekommt man das Gefühl, dass man im Leben nichts verkehrt gemacht hat.“

Für die Koordination seiner wichtigen Aufgaben hat Auinger ein klares Rezept: „Im Rookie Cup ist es mir in erster Linie wichtig mit den Jungs vor Training und Rennen die Gespräche zu führen. Das bedeutet generell ein wenig Kompromiss beim Fernsehen und im Tagesablauf bei den Rookies eingzuehen. Am Ende kann ich gut damit leben, Flexibilität ist das Rezept.“ Im Laufe der Jahre hat sich Auinger bei den „Rookies“ eine enorme Vertrauensbasis erarbeitet. Die Talente bauen auf seine Tipps und umfassende Karrierebegleitung. Das trifft auch auf die beiden Oberösterreicher Leo Rammerstorfer und Jakob Rosenthaler zu die für rot-weiß-rote Präsenz im Renngeschehen des MotoGP-Wochenendes sorgen.

Schnelle Oberösterreicher

Rammerstorfer, am Mittwoch seinen 20. Geburtstag gefeiert, bestreitet seine zweite Rookie Cup-Saison. Rosenthaler (18) hat bereits drei Jahre Rookie Cup-Erfahrung und für das Spielberg-Wochenende eine Wildcard bekommen. Bei „Lehrmeister“ Auinger ist die Freude groß, dass er ein österreichisches Duo unter seinen Fittichen hat: „In 18 Jahren Rookies Cup bin ich immer wieder gefragt worden, warum noch nie ein Österreicher hervorgegangen ist oder wo die nächsten Österreicher sind. Meine Antwort war wo nichts gesät wird, kann man nichts ernten. Es hat ja keine Serien in Österreich gegeben damit junge Burschen das Talent für sich entdecken können. Jetzt gibt es im dritten Jahr bereits die MiniGP-World Serie und die gibt natürlich Hoffnung.“

Auinger traut dem Duo aus Oberösterreich beim Heimspiel jedenfalls einiges zu. „Von seinem Speed und Talent wäre für Leo sicher eine Top 10-Platzierung möglich. Jakob traue ich zu, dass er an einem Top 15-Rang kratzen wird.“ Man darf gespannt sein, wie das heimische Rookie Cup-Duo beim fünften Rennwochenende der internationalen Nachwuchsserie abschneidet. Rammerstorfer ist heuer vier Mal in die Punkte gefahren und hat neun Zähler am Konto.