Jedes Jahr stehen anlässlich des MotoGP-Gastspiels am Red Bull Ring die Piloten mit ihren Bikes im Mittelpunkt des Geschehens. Um eine derartige Motorsportveranstaltung überhaupt durchführen zu können, sind hinter den Kulissen viele fleißige Hände und enormer Idealismus notwendig. Das trifft auch auf die Mitglieder der Österreichring-Sicherheitsstaffel – angeführt von Geschäftsführer und Rennleiter Kevin Kaltenegger – zu: „Unsere Tätigkeit läuft im Großen und Ganzen im Hintergrund ab. Nachdem wir meist bei Unfällen zum Einsatz kommen, sind wir auch froh, nicht zu oft im Vordergrund zu stehen.”

Am Rennwochenende werden rund 200 Mitglieder der Sicherheitsstaffel in den unterschiedlichen Positionen, die Hälfte davon rein für die Bergung der Motorräder, im Einsatz sein. Mit einer umfassenden Bergeübung hat man sich direkt auf der Strecke im Bereich der Rauch-Kurve den letzten Schliff für das Einsatzwochenende geholt. Vor allem die speziellen Anforderungen der Elektromotorräder in der MotoE, die seit fünf Jahren auch auf der Spielberger Rennstrecke Einkehr gehalten haben, sorgen für zusätzlichen Nervenkitzel bei den Marshals: „Damit am Wochenende alles sitzt wurde nochmals alles durchtrainiert“, sagt Kaltenegger. 

Das Team ist bestens eingespielt
Das Team ist bestens eingespielt © Martin Kubanka

Spanische Verstärkung

Ein großer Unterschied im Vergleich mit den herkömmlichen MotoGP-Bikes ist mit rund 230 Kilogramm das viel höhere Gewicht. „Zum Eigenschutz unserer Leute gilt es rund um das elektrische System auch besondere Sicherheitsvorgaben zu beachten. Zusätzlich zur normalen Schutzausrüstung wie Helm und Sicherheitsschuhe gibt es daher auch eine spezielle Elektroschutzausrüstung.” Dazu zählen etwa Spezialhandschuhe und isolierende Haken damit ein Fahrer, der unter einem Motorrad im Stromkreis gefangen ist, befreit werden kann ohne sich selbst zu gefährden. „Es ist erfreulich, dass es weltweit bis jetzt noch keine Zwischenfälle gegeben hat, aber wir müssen trotzdem auf alles vorbereitet sein”, hat Kaltenegger die Wichtigkeit der speziellen Bergeübung betont.

Verstärkung für die Hundertschaft der Sicherheitsstaffel gibt es am Wochenende auch aus dem Ausland: „Die MotoE-Saison wird permanent von einem spanischen Team begleitet, welches im Extremfall bei einem großen Zwischenfall einschreitet.” Die MotoE-Arbeitsposten setzen sich jeweils aus fünf Personen – Chief-, Fire- und drei Track-Marshals – zusammen. Gute Team-Kommunikation, schnelle Reaktion der Bergemannschaft und auch körperliche Fitness sind für einen erfolgreichen Einsatz erforderlich. Auf zwei Stationen wurde im Vorfeld des Grand Prix eifrig geübt und die Übungsleiter Herbert Frewein, Andreas Klotz (beide Verbrenner), Mario Moisi und Patrick Schrattner (beide MotoE) waren mit der Performance ihrer Kolleginnen und Kollegen sehr zufrieden. Mit dem Staffel-Motto „Speed-Spaß-mit Sicherheit“ ist man jedenfalls bestens vorbereitet und startklar für den zweiten Saisonhöhepunkt.