Der Haussegen im Team von Red Bull Racing soll schief hängen, das Verhältnis zwischen Teamchef Christian Horner und Helmut Marko, dem Motorsportberater des Hauses, sehr abgekühlt sein. Medien wollen, basierend auf einer Nachricht des brasilianischen TV-Senders Globo-TV, erfahren haben, dass Horner den Grazer, der noch am Montag in seiner Heimatstadt geehrt wurde, absägen will.
Seit 2005 arbeiten der Brite und der Grazer zusammen, seit dem Tod von Red-Bull-Firmengründer Dietrich Mateschitz versuche Horner immer mehr, Macht im Team zu erlangen, heißt es in dem Bericht. Dazu wurde in den Raum gestellt, dass noch in dieser Woche eine Vorstandssitzung bei Red Bull stattfinden soll, bei der der Abschied von Helmut Marko beschlossen werden soll.
"Stimmt alles nicht", kommentiert der Steirer die Geschichten. "Es gibt keine Vorstandssitzung in dieser Woche. Ich habe einen Vertrag bis Ende 2024." Und den will Marko auch einhalten. "Christian Horner wird auch nicht bestimmen können, ob ich den Hut nehmen muss." Denn Marko ist nicht im Formel-1-Team angestellt, sondern bei der Red Bull GmbH. So fällt auch sein Gehalt nicht in das Budget von Red Bull Racing und ist damit auch kein Problem für das "Budget-Cap", die Budgetobergrenze.
Nur die "Chefs" können entscheiden
Laut Marko könnten nur die "Shareholder darüber entscheiden", ob seine Tätigkeit früher beendet wäre. Und zu diesen gehören Oliver Mintzlaff, einer der Red-Bull-Geschäftsführer und für den Bereich Sport zuständig, und Didi Mateschitz' Sohn Mark Mateschitz, der die Distribution & Marketing GmbH (D&M) und weitere Unternehmen von seinem Vater geerbt hat. D&M hält 49 Prozent am Red Bull Imperium. Die Hongkonger TC Agro Company, die im Besitz der thailändischen Familie Chalerm Yoovidhya ist, hält die anderen 51 Prozent.
Dem neuen Geschäftsführer Oliver Mintzlaff wird dabei von einigen Seiten eine gewisse Nähe zu Christian Horner nachgesagt. Für Marko selbst ist es allerdings unerklärlich, wie solche Gerüchte auftauchen und verbreitet werden. Seine Mutmaßung: "Wahrscheinlich gewinnen wir zu viel." Als einer der Autoren der brasilianischen Geschichte wird Ex-Formel-1-Rennfahrer Luciano Burti genannt. "Ich kenne den nicht einmal", wundert sich Marko nur darüber, woher dieser sein Wissen haben soll.