Das Rennen um den WM-Titel in der Formel 1 ist trotz schwächelnder Bullen in Singapur schon vor dem Großen Preis von Japan in Suzuka entschieden. Max Verstappen wird sich zum dritten Mal krönen und will auf einer seiner Lieblingsstrecken am Wochenende zurückschlagen, so viel steht fest. Dafür könnte sich im Rennen um den letzten freien Platz für 2024 noch etwas ändern.
Die Nachzügler Haas und Alfa Romeo gaben in den vergangenen Wochen ja bekannt, dass auch 2024 dasselbe Duo an den Start gehen wird. Vor allem bei Kevin Magnussen und Guanyu Zhou war diese Entscheidung keine Selbstverständlichkeit. Noch nicht fix, aber so gut wie, ist die Paarung bei AlphaTauri für 2024. Frei nach dem Motto: neuer Name, altes Duo. Sportartikelhersteller Adidas scheint nämlich das Rennen um die Namensrechte des zweiten Bullen-Rennstalls gemacht zu haben und dürfte in den nächsten Wochen als neuer Hauptsponsor präsentiert werden.
Duo vor Verbleib
Gut möglich, dass das Team aus Faenza dann auch gleich die zwei Fahrer für die nächste Saison vorstellt. Dabei dürfte es sich trotz der starken Leistung von Nachwuchstalent Liam Lawson in Singapur um das Duo Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo handeln. Wie die Bullen-Bosse immer wieder betonten, soll Sergio Perez seinen Vertrag beim Einserteam erfüllen, weshalb 2024 noch kein Platz an der Seite von Max Verstappen frei wird. Tsunoda gilt als Liebling von Motorsportberater Helmut Marko, hat Talent und ist mit 23 Jahren noch jung.
Ricciardo, der nach seiner Handverletzung im Oktober ins Cockpit zurückkehrt, wird das Team ebenfalls nicht verlassen. Zu viel hat man in die Hand genommen, um ihn zurückzuholen. Gut möglich also, dass Lawson 2024 die Rolle des Reservefahrers bei beiden Teams übernimmt, die ursprüngliche Funktion von Ricciardo vor dem Rauswurf von Nyck de Vries. Helmut Marko erklärt es so: "Wer nächste Saison nicht in unserem B-Team fährt, der ist gleich für vier Autos der Ersatz- und Simulatorfahrer."
Hat Sargeant eine Zukunft?
Deshalb bleibt nach Adam Riese nur noch ein freier Platz in der Startaufstellung – jener von Logan Sargeant bei Williams. Der US-Rookie erlebt bisher eine harte Saison, wirkt im Rennen oftmals überfordert und hat noch keinen WM-Punkt am Konto. Zwar ist er in Ansätzen immer wieder schnell, im Gegenzug aber auch enorm anfällig für Fehler und Unfälle. Ein ähnliches Problem hatte Mick Schumacher 2022 bei Haas, was ihn schließlich auch das Cockpit kostete. Bei Sargeant werden die Verantwortlichen noch zuwarten. Das hat aber nichts mit den sportlichen Leistungen zu tun.
Denn mit Austin und Las Vegas stehen noch zwei Rennen am boomenden US-Markt auf dem Programm und Williams hat mit Sargeant den einzigen Fahrer aus den Staaten in seinen Reihen. Sollte man schon nach einem Jahr getrennte Wege gehen, wird das nicht vor den Rennen in Texas (22. Oktober) und Las Vegas (19. November) verkündet. Generell ist es schwer vorstellbar, dass die Briten bereits nach einem Jahr die Reißleine ziehen.
Ersatz stünde jedenfalls bereit: Felipe Drugovich, seinerseits Formel-2-Champion 2022 und derzeit Reservefahrer bei Aston Martin, wird immer wieder mit Williams in Verbindung gebracht. Bei Deutschlands Hoffnung Mick Schumacher stehen die Zeichen hingegen auf einen Verbleib als Mercedes-Reservefahrer. Zusätzlich liebäugelt der Sohn des siebenfachen Champions Michael Schumacher mit einem Engagement für Alpine in der World Endurance Championship (WEC) und somit einem Start bei den 24 Stunden von Le Mans.