"Ich bin kein Mensch der Rache. Es geht nicht um Rache, es geht nicht um Wiedergutmachung", sagte Rekordweltmeister Lewis Hamilton nach seiner Vertragsverlängerung bis Ende 2025 vor dem Europa-Finale der Formel 1 in Monza am Sonntag. Indes will Ferrari seine Fans für die erneut enttäuschend verlaufende Saison zumindest ein bisschen versöhnen.
"Wir wollen uns bei unseren Fans für ihre Unterstützung durch dick und dünn revanchieren. Wir nehmen uns eine großartige Show und ein Rennen vor, auf das wir stolz sein können", sagte Frederic Vasseur vor seinem ersten Heim-Grand-Prix als Ferrari-Teamchef. "Meine Aufgabe ist es, in Monza das beste Ergebnis zu erzielen. Dazu muss ich alle beruhigen. Ich muss nicht auf die Bühne gehen und Karaoke singen", erklärte der Nachfolger des Italieners Mattia Binotto und zielte mit seiner Aussage auf das chronisch ungeduldige Ferrari-Umfeld ab.
Die Scuderia ist aktuell nur Vierter in der Konstrukteurswertung, der letzte Formel-1-Sieg von Ferrari datiert aus dem Juli 2022 in Österreich. Dort gewann Charles Leclerc, dem auch der letzte Monza-Heimsieg gelang – das war 2019. "Es ist immer ein besonderes Gefühl hier in Monza. Ich hoffe, so viel Rot auf den Tribünen zu sehen wie immer", sagte Leclerc. "In Monza kann alles passieren, die letzten Jahre haben gezeigt, dass nicht immer das schnellste Auto gewinnt."
Mit Titeln wird Ferrari derzeit freilich nicht in Verbindung gebracht. Selbst Mercedes scheint angesichts der Dominanz von Titelverteidiger Max Verstappen und der Red Bulls ohne Chance. Dennoch zeigte sich Hamilton für die Zukunft optimistisch. "Ich glaube wirklich, dass wir mit diesem Team noch mehr Meisterschaften und Rennen gewinnen können. Dahin geht meine Energie", betonte der 38-jährige Brite, der 2007 in der Formel 1 debütierte. "Wir haben noch unerledigte Aufgaben."
Hamilton ist bei Vertragsende 2025 fast 41 Jahre alt. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich in dem Alter sein würde, in dem ich jetzt bin und mich körperlich und geistig so fühle, wie ich es tue", sagte Hamilton, der zur Saison 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher zu Mercedes gewechselt war. Er liebe es einfach, weiter Rennen zu fahren.
"Seine Qualitäten als Rennfahrer werden durch seine bemerkenswerte Erfolgsbilanz deutlich, aber im Verlauf unserer gemeinsamen Jahre hat er sich zu einer Stütze und Führungspersönlichkeit unseres Teams entwickelt", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff über den 103-maligen Grand-Prix-Gewinner.