Die Frage nach dem Weltmeisterteam ist in dieser Saison schon lange geklärt, jene nach dem ersten Verfolger aber noch nicht. Was fix ist: Max Verstappen wird sich zum dritten Mal in Folge zum Weltmeister krönen, sein Rennstall Red Bull Racing zum zweiten Mal hintereinander den Konstrukteurstitel einfahren. Geht es beim österreichischen Team nach Plan, holt sich Sergio Perez auch noch den zweiten Platz in der Fahrer-WM. "Es ist ganz einfach. Wenn er seine Leistungen zeigt, sitzt er auch nächstes Jahr fix im Auto", betonte Motorsportberater Helmut Marko in Zandvoort noch einmal. Hinter dem RB-Duo drängen sich für die Rolle des Verfolgers die üblichen vier Verdächtigen auf.
Mercedes
In der Poleposition sozusagen sind die Silberpfeile. Das Team von Toto Wolff zeigte über die Saison hinweg am ehesten Anzeichen von Konstanz. Großes Problem: Das Auto ist noch immer ein kleines Mysterium. Lewis Hamilton und George Russell waren bisher entweder voller Lobeshymnen für den W14 oder verfluchten ihn auf manchen Strecken. Hat man das Auto über den Sommer hinweg besser verstanden, könnte es in naher Zukunft sogar einmal für ganz vorne reichen.
Aston Martin
Die Wundertüte der aktuellen Saison könnte auch in der zweiten Hälfte für Furore sagen. Nach einem überraschend starken Saisonstart, in dem Fernando Alonso alle Kritiker seines Wechsels Lügen strafte, war das britische Team die zweitstärkste Kraft der Königsklasse. Je länger die Saison dauerte, desto mehr Boden verlor der Rennstall von Milliardär Lawrence Stroll. Viele prophezeiten vor dem Niederlande-GP, dass die Negativspirale ihre Fortsetzung findet. Vor allem die Trainingszeiten von Alonso scheinen aber ein Indiz dafür zu sein, dass mit Aston Martin im Herbst und darüber hinaus zu rechnen ist.
Ferrari
In dieser Saison lief noch nicht viel bei der Scuderia zusammen. Das Auto ist zwar phasenweise das schnellste am Grid, dafür jedoch mit italienischem Temperament ausgestattet und somit gut und gerne auf bestimmten Strecken überhaupt nicht konkurrenzfähig. Hinzu kommt das Problem mit dem Reifenverschleiß, das noch nicht gelöst ist. Und auch die Trainingszeiten in Zandvoort gaben nicht viel Grund zur Hoffnung, verpassten Charles Leclerc und Carlos Sainz in beiden Sessions die Top Ten.
McLaren
Am Anfang der Saison chancenlos, kämpften sich die Briten mit Updates zurück an die Spitze. In Silverstone und Ungarn klar die zweitstärkste Kraft, setzte es vor der Sommerpause in Belgien einen Dämpfer. Gelingt es McLaren, die neu entdeckte Pace zu konservieren, ist mit Lando Norris, Schnellster im zweiten Training, und Oscar Piastri noch viel möglich.