Kurz bevor es für Fahrer und Teams in der Formel 1 in die Sommerpause geht, hat die Gerüchteküche Hochsaison. Traditionell startet die "Silly Season" in der Motorsport-Königsklasse rund um das Rennen in Ungarn und auch in diesem Jahr könnte es einige Überraschungen geben. Im Vorjahr verkündete Sebastian Vettel am Hungaroring sein Karriereende, was einen echten Dominoeffekt auslöste und schlussendlich auf kuriose Art und Weise Oscar Piastri zu McLaren beförderte, da Fernando Alonso Vettels Platz bei Aston Martin einnahm. Pünktlich zum GP von Ungarn lohnt sich daher ein Blick auf jene Fahrer, die für 2024 noch ohne Vertrag dastehen.
Lewis Hamilton
So interessant es auch wäre, mögliche Szenarien für die Zukunft des siebenfachen Champions durchzuspielen, Hamilton wird bei Mercedes bleiben. Zwar ist der Brite noch ohne Vertrag, die Verhandlungen seien laut Team und Fahrer aber bereits sehr weit und trotz seiner 38 Jahre ist Hamilton hungriger denn je und hofft 2024 auf ein konkurrenzfähiges Auto. Bei ihm stellt sich nur die Frage, wie das neue Arbeitspapier aussehen wird. Einen Megavertrag über fünf Jahre wird es wohl nicht mehr geben.
Yuki Tsunoda
Vor der Saison gab es von RB-Motorsportberater Helmut Marko eine Galgenfrist für den Japaner und seinen Teamkollegen Nyck de Vries. Während diese für den niederländischen Rookie schon nach zehn Rennen verstrichen ist, sieht die Situation bei Tsunoda ganz anders aus. Vor allem Marko schwärmt seit seinem Debüt immer wieder vom Japaner, sieht ihn als absolutes Supertalent in der Formel 1. Sein Platz bei AlphaTauri ist trotz der großen Umstrukturierungen innerhalb des Rennstalls gesichert, wenn nicht bald schon gute Aussichten auf eine Beförderung zu Red Bull Racing bestehen.
Nico Hülkenberg
Im Vorjahr gab es ob der Verpflichtung des routinierten Deutschen immer wieder Kritik in Richtung Haas-Teamchef Günther Steiner, vor allem aus dem Schumacher-Lager. Der Fahrerwechsel dürfte sich jedoch voll ausgezahlt haben, benötigte der 35-Jährige kaum Anlaufzeit und ist innerhalb des Teams sehr beliebt. Eine Vertragsverlängerung ist daher nur eine Frage der Zeit, anders als bei seinem Teamkollegen.
Kevin Magnussen
"Danish Dynamite" zündete in dieser Saison noch viel zu selten, was Platz 18 in der WM beweist. Zwar verlor der Haas in den vergangenen Rennen immer mehr an Boden gegenüber der Konkurrenz, die Leistungen von Magnussen waren aber viel zu selten wirklich berauschend. Der Däne genießt zwar hohes Ansehen bei Teamchef und Rennstall, fehlen die Leistungen aber auch in der zweiten Saisonhälfte, könnte es die letzte Saison des 30-Jährigen in der Formel 1 gewesen sein.
Guanyu Zhou
Für Alfa Romeo läuft es in diesem Jahr noch absolut nicht nach Wunsch, was gerade einmal neun WM-Punkte beweisen. Das Team fährt den Erwartungen hinterher, was sich auch in den Leistungen des Chinesen niederschlägt. Im Vergleich zu Teamkollegen und Routinier Valtteri Bottas steht Zhou jedoch nur um einen Zähler schlechter da, was dafür spricht, dass mit dem aktuellen Auto nicht viel mehr möglich ist. Daher darf man auch bei ihm davon ausgehen, dass er zumindest 2024 noch eine Chance bekommt.
Logan Sargeant
Auch der US-Amerikaner muss sich wohl keine Sorgen um seinen Verbleib in der Formel 1 machen. Zwar hat er eine harte erste Saison, da Teamkollege Alexander Albon mit einem strauchelnden Williams bisher alle überrascht, an seiner Situation wird das nichts ändern. Er wartet zwar noch auf seinen ersten WM-Punkt, mit den Updates am Williams könnte es aber bald so weit sein. Außerdem hat Sargeant einen gewissen "US-Bonus", ist er derzeit doch der einzige Fahrer aus den Staaten, dem bekanntlich wichtigsten Markt der aktuellen Formel 1.