In Spielberg vor einer Woche scherzte Lando Norris nach Platz vier im Qualifying noch, dass die ganzen Fans in orange nur zu Ehren von McLaren in die Steiermark gekommen wären. War es beim Österreich-GP noch ein Scherz in Richtung Verstappen-Fans, ist es für das britische Team beim Heimrennen in Silverstone die Realität. Tausende McLaren-Anhänger waren schon im Qualifying auf den Tribünen zu sehen und als Lando Norris nach der Quali zum Mikrofon griff, tobte die Menge.
Denn weder Mercedes mit dem britischen Duo Lewis Hamilton und George Russell, noch Überraschungsteam Aston Martin hielt die britische Flagge beim Rennen auf der Insel hoch. McLaren steht ausgerechnet beim Heimrennen mit Norris auf Startplatz zwei und Oscar Piastri einen Platz dahinter im Spitzenfeld. Nur Max Verstappen war einmal mehr nicht zu schlagen. Teamkollege Sergio Perez enttäuschte hingegen mit Startplatz 16 erneut.
Norris war in einem verrückten Qualifying über alle Sessions hinweg enorm schnell. Doch auch sein australischer Teamkollege präsentierte sich im mit Upgrades versorgten MCL60 wie von einem anderen Stern. "Ich bin einfach nur glücklich, das Auto hat einfach super funktioniert. Hoffentlich gibt es noch viel mehr solcher Momente", sage der 22-Jährige, kurz nachdem er mit seinem Teamkollegen und Max Verstappen für das offizielle Foto posierte.
Obwohl der britische Traditionsrennstall, der zu Ehren an vergangene Erfolgszeiten mit Chrom-Lackierung fährt, eine Art Wiederauferstehung erfuhr, war der Niederländer nicht zu schlagen. "Die zwei McLaren haben Druck gemacht und es ist toll zu sehen, dass sie so weit vorne sind", sagte der zweifache Champion und gute Freund von Norris. Vom Briten gab es übrigens nicht nur freundliche Worte. "Leider hat es für ganz vorne nicht gereicht, Max ruiniert da natürlich wieder alles. Aber so ist er halt", witzelte der 23-Jährige in Richtung Verstappen.
Nicht zu Späßen aufgelegt war Sergio Perez, der mit Pech in Q1 ausgeschieden war und als 16. zum fünften Mal in Folge die finale Qualifyingrunde verpasste. "Die Reifen wurden leider kalt und ich hatte bei diesem Wetter einfach Probleme. Wir müssen schauen, dass es besser wird", sagte der enttäuschte Mexikaner.