Als Mercedes im Vorjahr das Autokonzept mit null Seitenkästen präsentierte, staunte die Fachwelt. Geht das überhaupt? Nun, ein Jahr später weiß selbst Mercedes: Es funktioniert nicht wirklich. Noch hielt man auch dieses Jahr am Anfang daran fest, wohl weißlich, dass man nicht mit aller Gewalt darauf beharren will. Vor allem dann, wenn es weiterhin keine Steigerung gibt.
Es gab tatsächlich keine. Und für Imola hatte man schon die komplette Neuformatierung des schwächelnden W14 (nur ein Sieg) im Programm. Weil Imola aber der Flutkatastrophe zum Opfer fiel, zeigte Mercedes in Monaco das neue Auto, mit dem Rückkehrschwung zu Bewährtem. Vor der Mercedes-Garage tummelten sich die Fotografen, um erste Bilder zu ergattern.
Und so zeigte sich: Mercedes stellt wieder ein Auto mit Seitenkästen seinen Piloten Lewis Hamilton und George Russell zur Verfügung. Der Lufteinlass ist beim neuen Seitenkasten relativ hoch. Das bedurfte auch einer Veränderung an der vorderen Fahrwerksgeometrie, so fällt der obere Querlenker nach unten ab, und der Rückspiegel ist jetzt noch mehr als "Flügel" geformt. Dazu kommt auch ein veränderter Unterboden. Alles schaut zwar ein bisschen unfertig aus, weil manche Stellen zeigen nacktes Carbon, andere sind wieder lackiert. Was natürlich auch mit dem Gewicht bzw. mit der Budgetobergrenzen zusammenhängen mag.
Jetzt ist gerade Monaco nicht gerade der beste Parcours, um aerodynamische Updates einer soliden Prüfung zu unterziehen. Auch Teamchef Toto Wolff sagt, "dass man sich jetzt keine Wunderwaffe erwarte. Es soll aber die Basis für eine erfolgversprechendere Zukunft sein." Mehr wird man in jedem Fall eine Woche später in Barcelona sehen.
Einige Detailverbesserungen nahm auch Red Bull Racing vor. Der RB 19 bekam einen der niederen Durchschnittsgeschwindigkeit angepassten Heckflügel. Dazu eine widerstandsfähigere, vordere Radaufhängung.