Gleich von mehreren Teams wurde Nyck De Vries im Vorjahr gejagt. Als Ersatzpilot sprang der Niederländer in Imola für Alexander Albon ein und stellte seinen Williams beim Debüt direkt in den Punkterängen ab. Der große Kampf um eine Verpflichtung des 28-Jährigen war eröffnet – mit positivem Ausgang für AlphaTauri.

Das zweite Bullen-Team sicherte sich nach dem Abgang von Pierre Gasly die Dienste des langjährigen Reservefahrers, stellte aber gleich zu Saisonbeginn in Form von Motorsportberater Helmut Marko eine Art Ultimatum. "Für ihn ist es zwar die erste Saison, er hat aber in anderen Serien viel Erfahrung gesammelt, war Testfahrer. Für Yuki und Nyck ist es eine entscheidende Saison, wenn sie in der Formel 1 bleiben wollen", sagte der Grazer vor dem Saisonstart im Interview mit der Kleinen Zeitung.

Eine Entscheidung könnte nun schon viel früher als erwartet fallen, wie es aus der Gerüchteküche in der Königsklasse heißt. Laut "motorsport.com" gibt es jetzt ein Ultimatum von Marko an De Vries, seine Leistungen bis zum Großen Preis von Spanien am 4. Juni zu verbessern, andernfalls könnte es zu einem Fahrerwechsel bei AlphaTauri kommen. Nach fünf Rennen hält der Niederländer noch bei null Punkten und wird regelmäßig von seinem Teamkollegen eiskalt geschlagen.

Die Gerüchte um einen Wechsel werden auch von dem Fakt angeheizt, dass Red Bull mit Daniel Ricciardo einen etablierten Fahrer im Team hat. Zuletzt war der Australier sogar im AlphaTauri-Firmensitz im italienischen Faenza zu Gast, um eine Sitzanpassung vorzunehmen. Dieser Umstand ist an sich nicht ungewöhnlich, wurde der 33-Jährige als Reservefahrer für Red Bull Racing und auch AlphaTauri verpflichtet. Sitzanpassungen, um bei einem Ausfall der Stammpiloten schnell bereit zu sein, sind also noch kein Indiz für einen Wechsel.

Und es ist ohnehin nur schwer vorstellbar, dass Ricciardo als Routinier beim Zweierteam von Red Bull übernimmt. Wahrscheinlicher wäre da schon, dass ein "Jungbulle" wie etwa Liam Lawson die Chance bekommt. Außerdem betonte der Australier immer wieder, dass er nur bei einem "Topteam" fahren will.