Für Freitag wurden vor den ersten Trainings für den GP von Mexiko (Sonntag, 20 Uhr/Servus TV live) alle Details um die Verfehlungen von Red Bull Racing im Rahmen der Budgetobergrenze im Jahre 2021 veröffentlicht. Nach Gesprächen mit der Aufsichtsbehörde FIA, die durch den Tod von Dietrich Mateschitz auf diese Woche verlegt worden sind, konnte man sich auf das sogenannte "Accepted Breach Agreement" einigen.
Damit gibt Red Bull Racing seine Fehler zu. Von der FIA wurde ein Überschreiten der Budgetobergrenze von 1,86 Millionen Dollar festgestellt. Das heißt, es handelt sich hier nur um ein "geringes Vergehen". Daher wurde Red Bull zu einer Geldstrafe in Höhe von sieben Millionen Dollar plus einer Reduzierung der Windkanalzeit um 10 Prozent verurteilt. Darüber hinaus stellte die FIA auch klar, dass Red Bull Racing zu keiner Zeit betrügerische Absichten hegte und stets kooperativ handelte.
Die zusätzlichen Mehrausgaben betreffen unter anderem Sozialversicherungsbeiträge für das Personal, Lehrlingsabgaben, Nutzungskosten der Aggregate sowie ein Schreibfehler bei der Berechnung der von Red Bull Powertrains an Red Bull weiterbelasteten Kosten.
Für Bullen-Teamchef Christian Horner keinesfalls eine milde Strafe. Sieben Millionen US-Dollar seien "enorm viel Geld", viel schlimmer sei jedoch die Reduzierung der Testzeit. "Auf dem Papier sehen diese zehn Prozent vielleicht nicht nach viel aus. Es ist aber eine drakonische Strafe und kann bis zu einer halben Sekunde Rundenzeit wert sein", meinte Horner. Motorsportberater Helmut Marko sprach von einem "großen Wettbewerbsnachteil" für die kommende Weltmeisterschaft. Die Konkurrenz sah es logischerweise ein wenig anders. "Ich denke, für uns ist jede Strafe zu gering", meinte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Die Summe aus sportlicher und finanzieller Bestrafung sei aber jedenfalls eine "Abschreckung".
Die Geldstrafe ist innerhalb von 30 Tagen zu bezahlen. Weil Red Bull Racing heuer den Konstrukteurs-Titel gewonnen hat, stehen dem Team ohnehin nur 70 Prozent der aerodynamischen Entwicklungszeit des Siebentplatzierten zu. Diese Zeit reduziert sich durch das Strafmaß nun auf 63 Prozent.
In der FIA-Erklärung heißt es wörtlich, dass Red Bull Racing es versäumt hat, einen genauen Jahresbericht auf den gesamten Zeitraum einzureichen und seine relevanten Kosten unter der Obergrenze zu halten. Durch das unterzeichnete Agreement ist der Fall nun auch abgeschlossen.