Tosender Applaus kam beim Grand Prix der USA schon lange vor dem Sieg von Max Verstappen auf. Mit Jubel und Beifall gedachten die mehr als 100.000 Fans dem verstorbenen Red-Bull-Mitgründer Dietrich Mateschitz. Auch Fahrer und Teams gedachten dem Österreicher, Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel schien dabei sogar mit den Tränen zu kämpfen. Der Deutsche feierte bei Red Bull alle seine vier Titel, auch im oftmaligen Beisein von Mateschitz. "Ich habe sehr, sehr schöne und gute Erinnerungen. Generell, die Beziehung – ich war ja damals noch sehr, sehr jung – wurde von ihm schon damals immer auf Augenhöhe und mit viel Respekt behandelt, das habe ich später schätzen gelernt", erinnerte sich der Aston-Martin-Pilot.
Auf der Start-Ziel-Geraden war in großen Buchstaben "Danke Didi" zu lesen. "Für uns alle ist es einfach unfassbar, dass so eine große Persönlichkeit jetzt doch so früh abtreten musste", erklärte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, als er über den Tod seines guten Freundes sprach. Auch vom härtesten Konkurrenten der Bullen gab es große Anteilnahme. "Er war der beeindruckendste Unternehmer, den wir in Österreich je hatten, wenn nicht weltweit. Er hat eine Marke kreiert und einen Bereich, den es vorher nicht gab. Was er für den Sport gemacht hat und wie viel er dem Sport gegeben hat, hat es davor nicht gegeben", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Auf der Aufwärmrunde funkte Pierre Gasly vom zweiten Bullen-Team AlphaTauri: "Lasst uns Dietrich gedenken und ihn heute stolz machen." Das gelang der Red-Bull-Crew am Rennsonntag auch. Denn Carlos Sainz schied nach einem Dreher in Runde eins früh aus. Weltmeister Max Verstappen übernahm somit mit einem Traumstart in gewohnt souveräner Manier die Führung und schien ohne Probleme seinen 13. Saisonsieg einzufahren. Nach einem heftigen Crash von Fernando Alonso und Lance Stroll, bei dem beide Fahrer zum Glück unverletzt blieben, schob sich das Feld zum zweiten Mal hinter dem Safety-Car zusammen. Ein völlig verpatzter Boxenstopp von Red Bull in Runde 36, bei dem der Niederländer ganze 11 Sekunden stand, sorgte endgültig für einen spannenden Kampf um den Sieg.
Dabei ließ Verstappen aber einmal mehr die Muskeln spielen, schnappte sich zunächst Charles Leclerc, ehe er auch Lewis Hamilton hinter sich ließ und mit seinem Erfolg den Konstrukteurstitel für Red Bull absicherte. Verstappen sprach nach dem Qualifying am Samstag nach dem Ableben des 78-Jährigen von einem "unglaublich harten Tag. Er hat an mich und viele andere Fahrer geglaubt und hat so vielen so unglaubliche Möglichkeiten gegeben". Dementsprechend gerührt zeigte sich der Weltmeister, nachdem er vor Hamilton und Leclerc als Erster über die Ziellinie gefahren war. "Danke Dietrich Mateschitz für alles. Dieser Titel ist für dich", funkte ein emotionaler Teamchef Christian Horner an den Rennsieger. Verstappen gedachte nach Rennende ebenfalls dem Österreicher: "Ich bin ans Limit gegangen und habe alles gegeben, um für Dietrich Mateschitz zu gewinnen."