Beim GP von Singapur am vergangenen Wochenende tauchten erste Gerüchte auf, wonach Red Bull Racing und Aston Martin sich 2021 nicht an die eingeführte Budget-Obergrenze gehalten haben. Der Aufschrei im Fahrerlager war groß. Es wurde von Betrug gesprochen. Aber auch von einem Datenleck. Vor allem Christian Horner, Teamchef von Red Bull, verstand nicht, wie Informationen über ein noch nicht abgeschlossenes Verfahren, über vertrauliche Zahlen und Daten an die Öffentlichkeit gelangen konnten.

Für Mittwoch (5. Oktober) hat nun die FIA selbst angekündigt, eine erste Stellungnahme zur Wirtschaftsuntersuchung zu veröffentlichen. Daraus wurde aber nichts. Da es sich um ein sehr komplexes Thema handelt, teilte die FIA mit, dass es erst nach dem GP von Japan, frühestens am Montag (10. Oktober) Neuigkeiten zum Thema geben wird.

Im März dieses Jahres haben die Teams ihre Finanzdaten aus dem Jahre 2021 abgeliefert. Bis dato wurden diese Zahlen von Wirtschaftsprüfern der FIA untersucht. Alle Teams, die sich an die Regeln gehalten haben, sollen  darüber eine Bescheinigung erhalten, dass aus der Sicht des Automobilverbandes reglementkonform gearbeitet wurde. Wer dieses Zertifikat nicht erhält, wird sich einer weiteren Anhörung stellen müssen. 

Mögliche Strafen sollen so erst später ausgesprochen werden. Nach einer weiteren Anhörung wird erst ein Strafmaß festgelegt. Bei einem leichten Vergehen (fünf Prozent) könnte eine Geldstrafe oder Testbeschränkungen folgen.

Einige WM-Konkurrenten (wie Mercedes, Ferrari etc.) sprachen sogar offen von einer Überziehung von Red Bull in Höhe von rund zehn Millionen Euro. Red Bull hat alle Zahlen dementiert, aber auch gemeint, dass es sich im schlimmsten Fall um eine Million handeln könnte.

Grundsätzlich geht es ja um ein sehr schwerwiegendes Problem. Greift die FIA zu milde durch, steht der "Cost Cap" überhaupt am Abgrund. Der aber ein Grundsockel der zukünftigen Formel 1 sein soll. Die Budgetregeln müssten ebenso wie die technischen Regeln behandelt werden. Sonst führt sich die FIA mitsamt des Kostendeckels selbst ad absurdum.