Seit seinem Aus bei McLaren ist die Zukunft von Daniel Ricciardo weiterhin offen. Der Vertrag des Australiers wurde vorzeitig aufgelöst, somit steht der 33-Jährige derzeit ohne Team für die kommende Saison da. Ricciardo hat aber immer wieder betont, seine Karriere noch nicht beenden zu wollen. Tatsächlich gibt es einige Optionen für den Honigdachs.
Wechsel ans Ende des Feldes
Ein Verbleib mit regelmäßigen GP-Starts im kommenden Jahr würde für Ricciardo einen sportlichen Abstieg bedeuten. Die Top-Teams sind für das nächste Jahr besetzt, Alpine setzt wohl alles auf Pierre Gasly und bei Alpha Tauri hat Helmut Marko wohl ganz andere Pläne bzw. eine Rückkehr des Australiers in die Bullen-Familie bereits ausgeschlossen. Somit bleiben noch Haas, Williams und Alfa Romeo, die jeweils noch ein freies Cockpit zu vergeben haben.
Generell ist es schwer vorstellbar, dass Ricciardo diesen Schritt geht. Darüber hinaus scheint Alfa Romeo mit Guanyhu Zhou weitermachen zu wollen, bei Williams fällt die Entscheidung wohl zwischen Nyck de Vries, Mick Schumacher oder Formel-2-Pilot Logan Sargeant. Auch ein Verbleib Schumachers bei Haas ist weiterhin nicht ausgeschlossen, auch wenn sich Teamchef Günther Steiner von Ricciardo begeistert zeigt. "Natürlich will ich Rennen fahren, ich will am Grid stehen, aber ich sehe das nächste Jahr nicht als eine Art alles oder nichts", meinte der Australier jüngst in einer Radiosendung und bestätigte somit wohl, dass er kein Interesse an einem Cockpit bei Haas, Williams oder Alfa Romeo hat.
Rückkehr zu Alpine
Auch wenn es als unwahrscheinlich gilt, ein Comeback bei Alpine (zuvor Renault) scheint nicht gänzlich ausgeschlossen zu sein. Zwar sollen sich die Franzosen hinter vorgehaltener Hand mit Pierre Gasly und Alpha Tauri schon einig sein, in der Formel 1 gibt es aber immer wieder Überraschungen. Denn im Sommer war sich Alpine auch bereits mit Oscar Piastri einig – eigentlich. Sollte Ricciardo zu Alpine zurückkehren, hätte er durchaus ein starkes Auto mit schlagkräftiger Mannschaft um sich.
Testfahrer bei Mercedes
Ein Wechsel zu den "Silberpfeilen" wäre natürlich eine kleine Sensation. Dort ist die Fahrerpaarung für 2023 mit George Russell und Lewis Hamilton zwar in Stein gemeißelt, in Zukunft könnte Ricciardo aber davon profitieren.
Denn wie die britische "Daily Mail" berichtete, könnte der Australier im kommenden Jahr als Reservefahrer von Mercedes fungieren und 2024 dann Hamilton ablösen, dessen Vertrag noch bis Ende 2023 läuft. Angesprochen darauf meinte der Brite, dass Ricciardo "viel zu talentiert" für einen Reservemann sei und er selbst "nicht vorhabe, in nächster Zeit aufzuhören".
Über den großen Teich
Jüngst kamen in den USA Medienberichte auf, das Nascar-Team "Trackhouse Racing" und das "Project 91" hätten Interesse am 33-Jährigen. Eigentümer Justin Marks will den Noch-McLaren-Piloten demnach überzeugen, in die USA zu kommen. "Daniel Ricciardo kennt das 'Project 91' und ist sich bewusst, dass es Interesse von unserer Seite gibt", erklärte Marks, um darauf gleich zu revidieren: "Aber ich glaube, er lotet aktuell seine Zukunft in der Formel 1 aus."
Abstand gewinnen
Die derzeit wahrscheinlichste Variante ist am Ende wohl eine zumindest einjährige Pause vom Renngeschehen. Ricciardo könnte sich zurückziehen und abwarten, welche Chancen sich für die Zukunft auftun. "Es könnte sein, dass ich ein Jahr Auszeit mache, aber dann ist immer noch in meinem Kopf, 2024 wieder an den Start zu gehen", meinte er in einem Radiointerview mit einem australischen Sender.