So spannend die Weltmeisterschaft in der Formel 1 in diesem Jahr begonnen hatte, so einseitig entwickelte sie sich über die letzten Wochen. Während Red Bull und Max Verstappen fehlerfrei Punkte und Siege sammelten, konnte Ferrari die Frühform nicht bestätigen. Nun muss die Scuderia sogar aufpassen, um Platz zwei in der Konstrukteurswertung nicht an Mercedes zu verlieren.

Die "Silberpfeile" präsentierten sich in Zandvoort stark, hatten durch Lewis Hamilton zwischenzeitlich sogar die Möglichkeit auf Platz eins. Auf "50 Prozent" schätze Teamchef Toto Wolff die Siegchancen des Briten ein, bevor Yuki Tsunoda eine Virtual-Safety-Car-Phase auslöste und Verstappen an die Box kam. Mit den frischeren Reifen hatte er gegen Ende leichtes Spiel gegen Hamilton.

Der Ausfall von Tsunoda sorgt nun für Verschwörungstheorien im Internet und bei vielen Fans. "Es wäre etwas, das ich mir näher ansehen würde", meinte Wolff, vorausgesetzt sein Team hätte noch reelle Chancen auf den Weltmeistertitel. Diesen Satz griffen viele Verschwörungstheoretiker dankend auf. Red Bull habe den Ausfall des Japaners gezielt koordiniert, Chefstrategin Hannah Schmitz sei der Bösewicht in diesem ausgemachten Spiel, sei sie während des Rennens doch lachend am Kommandostand gesehen worden. Tsunoda habe ganz genaue Anweisungen bekommen. Kreativität ist bei solchen Aussagen durchaus vorhanden, Beweise jedoch nicht. Dennoch dürften die Anfeindungen gegenüber Alpha Tauri und auch Schmitz so groß gewesen sein, dass der Rennstall in den sozialen Netzwerken eine Mitteilung postete.

"Wir sind immer unabhängig, fair und mit dem höchsten Maß an Respekt und Sportlichkeit angetreten", steht in dem Beitrag zu lesen. "Yuki hatte einen Schaden, den das Team nicht unmittelbar entdeckt hat, durch den er auf der Strecke stehen blieb. Irgendetwas anderes zu behaupten, ist beleidigend und kategorisch falsch." Kommentare gegenüber Schmitz seien "unglaublich traurig". "So ein hasserfülltes Verhalten kann nicht toleriert werden, und Anschuldigungen über unehrliches Vorgehen sind inakzeptabel, unwahr und komplett respektlos gegenüber Hannah und uns."