Gesprächsthemen gab es nach dem Großen Preis von Österreich zur Genüge. Bei den Fahrern dominierte jedoch ein ganz bestimmtes die Diskussionen: Track Limits. In Spielberg leuchtete gleich 43-Mal die Warnung "Track Limits überschritten" auf den Informationsbildschirmen auf, Lando Norris, Sebastian Vettel, Guanyu Zhou und Pierre Gasly fassten sogar eine Fünf-Sekunden-Strafe aus.
Auch bei Red Bull ärgerte man sich darüber, wie Motorsportberater Helmut Marko vor dem GP von Frankreich erklärt: "Diese Vergehen sind einfach nicht genau messbar, das hat man auch daran gesehen, wie spät die Strafversetzung für Checo (Sergio Perez, Anm.) nach dem Qualifying gekommen ist." Dem Mexikaner wurden die Zeiten aus dem Q3 gestrichen, somit musste er im Sprint von weiter hinten starten. "Wir brauchen andere Lösungen, sei es zum Beispiel das Kiesbett oder sonst irgendwas. Es gilt die richtigen Kompromisse zu finden, mit Augenmaß. So kann das nicht weitergehen", wird der 79-Jährige deutlich.
Am Red Bull Ring gibt es zwar mehrere Kiesbetten, ein komplettes Ende der asphaltierten Auslaufzonen in Spielberg ist aber nur schwer vorstellbar. "Der Ring hat andere Anforderungen, als beispielsweise die Strecke in Frankreich. In Spielberg fährt beispielsweise auch die MotoGP." Kritik an Rennleiter Niels Wittich äußert Marko nicht, er sieht den Deutschen ohne echte Unterstützung in dieser Sache. "Es fehlen einfach genaue technische Hilfsmittel, um exakt und sofort feststellen zu können, ob ein Vergehen besteht oder nicht."
Dafür haben die "Bullen" die Probleme mit den Reifen am Boliden von Max Verstappen analysiert und mittlerweile auch gelöst. Der Weltmeister klagte in Spielberg darüber, dass die Slicks einfach nicht funktionieren würden. "Die Hinterreifen haben schlichtweg überhitzt, das war ein Fehler im Setup. Wir konnten nach dem Sprint nicht mehr so reagieren, wie wir wollten. Der Regen hat dann auch noch den Gummi weggewaschen, was die Situation ebenfalls erschwerte." Grundsätzlich stelle man sich wieder auf einen Zweikampf mit Charles Leclerc und Carlos Sainz ein, denn in Österreich "waren wir langsam und nicht Ferrari besonders schnell." Nicht besonders schnell zeigten sich Yuki Tsunoda und Pierre Gasly in den letzten Rennen. Deshalb reagierte AlphaTauri vor dem Großen Preis von Frankreich auch: "Die bringen ein richtig großes Update und es wird erwartet, dass dieses auch funktioniert. Wenn nicht, muss man wirklich schauen, woran es derzeit liegt."