Nach dem Tausch der kompletten Antriebseinheit am Ferrari wurde Charles Leclerc nicht nur um zehn Plätze strafversetzt, sondern gleich ans Ende des Feldes. Weil aber auch Alpha Tauri am Auto von Yuki Tsunoda ebenfalls die Antriebseinheit tauschte, musste Leclerc sogar noch im Qualifying auf die regennasse Piste. Und weil er da schneller als Tsunoda war, darf Leclerc vom 19. Startplatz aus ins Rennen um den Großen Preis von Kanada (ab 20 Uhr im Liveticker) gehen.
"Jedes kleine Detail kann helfen", sagte Leclerc, der natürlich eine große Aufholjagd plant. Ein größeres, hilfreiches Detail könnte dabei ein neuer "Wunder-Heckflügel" am Ferrari sein. Die Italiener setzen immer mehr auf weniger Abtrieb, um die Geschwindigkeit auf den Geraden zu erhöhen. Vor allem die Flügelprofile sind abgeschwächt. Dieser Flügel soll erstmals bei den geheimen Tests (Filmtag) in Monza verwendet worden sein.
Und weil Leclerc am Samstag auch viele Runden mit den weichen Softreifen (rot) gedreht hat, ist davon auszugehen, dass er damit auch im Rennen startet. Gut möglich, gleich zu Beginn. Um schnellstens an den Gegnern vorbeizukommen und in die Punkteränge zu fahren.
Gespannt darf man in jedem Fall auf die Performance von Ferando Alonso sein. Zehn Jahre hat der 40-jährige Formel-1-Star auf einen Startplatz in der ersten Reihe gewartet. Otmar Szafnauer, Teamchef von Alpine, ist auch überzeugt, dass Alonso auf Angriff fahren wolle. "Wir haben keine Angst davor. Fernando ist ein ausgezeichneter und g'scheiter Fahrer. Ich glaube nicht, dass er uns zu nahe kommen wird", sagte Helmut Marko, Motorsportberater von Red Bull, in einem Interview.