War der gesamte Grand Prix von Monaco am Sonntag von Kapriolen und leicht chaotischen Zuständen geprägt, so gab es nach Rennende ein dementsprechendes Nachspiel. Ferrari legte nämlich Protest gegen beide Red Bull Piloten ein, Max Verstappen und Sergio Perez sollen die gelbe Linie bei der Boxenausfahrt überfahren haben. Das ist grundsätzlich verboten.
Jetzt ist die Sache aber nicht so einfach. Denn mit einem Rad auf der Linie zu fahren, ist nicht überfahren. Der Einspruch von Ferrari zwang die Sportkommissare noch einmal, tätig zu werden. Eine Untersuchung wurde eingeleitet, Verstappen und Perez zur Anhörung befohlen. Am Ende wurde der Protest von Ferrari abgewiesen und das Ergebnis für offiziell erklärt.
Ferrari hat behauptet, dass Verstappen mit dem linken Vorderreifen über die gelbe Linie gefahren sei und so einen Verstoß gegen die Regeln begangen habe. Der Niederländer hatte es ja auch ziemlich eilig, weil er noch vor dem heranbrausenden Leclerc retour auf der Piste sein wollte.
Die Sportkommissare stimmten aber dem Standpunkt von Red Bull zu. Entgegen den Vorgaben der Rennleitung, aber gemäß Kapitel 4, Artikel 5c im Anhang L des Sportgesetzes: Ein Auto darf an der Boxenausfahrt die Linie nicht überqueren. Bei genauer Auslegung hätte das volle Vorderrad von Verstappens Auto links von der Linie sein müssen. Für die Kommissare war eben der International Sporting Code maßgebend. Der widerspricht aber den Notizen der Rennleitung, demzufolge die Piloten "rechts der Boxenlinie" bleiben müssen. Rennleiter war diesmal Eduardo Freitas.
Ebenso im Fall Sergio Perez. Auch da waren ein Vorder- und Hinterreifen links von der gelben Linie. Der Protest sei unbegründet, hieß es. Alles ist geklärt, die Gebühr in Höhe von 2000 Euro pro Protest (6000 bei einer Berufung) wurde einbehalten.