WM-Leader Charles Leclerc startet am Sonntag von ganz vorne in den Großen Preis von Spanien. Der Ferrari-Pilot war in einem spannenden Qualifying am Samstag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya der Schnellste und hatte am Ende 0,323 Sekunden Vorsprung auf Max Verstappen im Red Bull. Der Niederländer bekam am Ende der Session ein Problem mit seiner DRS-Vorrichtung. Platz drei ging an Lokalmatador Carlos Sainz im zweiten Ferrari, Vierter wurde George Russell im Mercedes.
Leclerc schaffte die 13. Poleposition seiner Karriere und die vierte in diesem Jahr mit nur einem verbleibenden Versuch, da er sich bei seiner ersten Ausfahrt im letzten Quali-Abschnitt einen Dreher geleistet hatte. Vor dem sechsten Saisonlauf hat der Monegasse in der Gesamtwertung 19 Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Verstappen.
"Ich hatte früh im Q3 einen Fehler und hatte nur eine Runde, aber die ist extrem gut gelaufen und ich konnte das bestätigen. Das Auto war fantastisch", sagte Leclerc. Leicht säuerlich gab sich Verstappen, nachdem ihm die Technik dazwischengefunkt und ihn seiner Pole-Chance beraubt hatte. "Entweder hat das DRS nicht funktioniert oder ich habe einfach Leistung verloren", meinte der Niederländer. "In der ersten Reihe zu stehen, ist aber sicher ein gutes Ergebnis."
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bestätigte im ORF-Interview, dass bei Verstappen das "Drag Reduction System" (DRS) betroffen war. Laut dem Steirer gibt es kein grundsätzliches Problem mit dem Antrieb. "Motor war alles okay, es war ein mechanischer Defekt im Heckflügel. Beim zweiten Versuch hat es geklappt", sagte Marko. "Nachdem es später wieder funktioniert hat, scheint es nichts Gravierendes zu sein. Aber es ist schade, weil die Pole war drin."
Sainz konnte bei seinem Heim-Grand-Prix nicht mit seinem Ferrari-Teamkollegen Leclerc mithalten. Er sprach die schwierigen Bedingungen mit fast 50 Grad Streckentemperatur und wechselndem Wind an. "Aber es ist eine gute Startposition. Ich denke, morgen ist alles möglich. Wir werden unser Bestes versuchen", meinte der 27-Jährige, dessen Vater, Ex-Rallye-Weltmeister Carlos Sainz, Leclerc die Trophäe für die Poleposition überreichte.
Der vierte Startplatz von Russell ist ein weiteres Indiz für den Aufwärtstrend bei Mercedes. "Wir waren eine Sekunde weg, jetzt sind wir ein bisschen näher. Jetzt muss man einfach Stein für Stein abarbeiten, näher kommen und versuchen, dass wir vielleicht in ein paar Rennen wieder ganz vorne dabei sind", erläuterte Teamchef Toto Wolff.
In der dritten Reihe stehen am Sonntag (15.00 Uhr/live auf ORF 1 und Sky) Sergio Perez im Red Bull und Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton im zweiten Mercedes. Valtteri Bottas (Alfa Romeo), Kevin Magnussen (Haas), Daniel Ricciardo (McLaren) und Mick Schumacher (Haas) kamen im Qualifying ebenfalls in die Top Ten. Die Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (Aston Martin/16.) und Fernando Alonso (Alpine/17.) dagegen mussten schon nach dem ersten Quali-Segment aus ihren Autos aussteigen.