Nach einer dramatischen Saison mit einem turbulenten Finale und dem Weltmeistertitel für Max Verstappen sieht es für Red Bull auch in diesem Jahr nicht schlecht aus. Das Team von Christian Horner gewann durch Verstappen die letzten beiden Rennen und machte ordentlich Boden auf Ferrari gut. Während im Vorjahr Mercedes der große Gegner im Titelkampf war, der auch mit ziemlich harten Bandagen ausgetragen wurde, ist es in dieser Saison das Duell des Weltmeisters gegen Leclerc.
Das zeichnete sich bereits früh in der Saison ab und trotz der Konkurrenz gab es zunächst hauptsächlich versöhnliche Töne zwischen Red Bull und Ferrari. Motorsportberater Helmut Marko erklärte, man würde den Zweikampf mit den Italienern "mehr genießen", als jenen mit den "Silberpfeilen" aus dem Vorjahr. Die beiden Rennställe seien sich einfach ähnlicher, würden von der gleichen Motivation getrieben werden, so der Steirer.
So richtig harmonisch wirkten die Sticheleien der vergangenen Tage aber nicht. Laut Scuderia-Teamchef Mattia Binotto plant man für den kommenden GP von Spanien in Barcelona ein Update ein. "In den nächsten Rennen werden wir zumindest versuchen, so viel wie möglich am Auto zu entwickeln, indem wir Upgrades bringen." Denn die hohe Schlagzahl an Updates bei der Konkurrenz ist ihm nicht entgangen. Red Bull brachte bereits mehrere Pakete in dieser Saison, was in Zeiten von Budgetlimits in der Formel 1 nicht so einfach sei, meint Binotto dazu. "Ich hoffe, dass Red Bull die Entwicklung irgendwann einstellt, weil es auch eine Budgetgrenze gibt", will der Italiener festhalten, um auch etwas fragend hinzuzufügen: "Sonst verstehe ich nicht, wie sie das tun ..."
Diese Aussagen können durchaus als Retourkutsche in Richtung Horner und Red Bull gesehen werden. Der britische Teamchef hatte in Miami durchaus fragend auf einen angeblich illegalen Einsatz zweier Unterböden bei Reifentests von Ferrari für Pirelli reagiert. "Wir wollen auf jeden Fall vermeiden, dass sich Reifentests in Aerodynamik- oder Performance-Entwicklungstests verwandeln", stichelte Horner in Richtung Ferrari. Für die FIA lief alles nach Reglement ab, sie erteilte der Kritik mehrerer Rennställe an den Reifentests eine Absage.