Max Verstappen und Red Bull verdarben Ferrari die Party beim Heimspiel der Scuderia in Imola ganz gewaltig: Der amtierende Weltmeister setzte sich im Autodromo Dino e Enzo Ferrari bei wechselnden Wetterbedingungen souverän vor seinem Teamkollegen Sergio Perez und Lando Norris im McLaren durch. Bitter für Ferrari: Nachdem Carlos Sainz schon in der Startphase unschuldig in eine Kollision verwickelt und aus dem Rennen geworfen wurde, warf der WM-Führende Charles Leclerc wenige Runden vor Schluss einen sicheren Podiumsplatz durch einen Abflug in die Leitplanken weg. Der Monegasse konnte nach einem Boxenstopp zwar weiterfahren, musste sich aber trotz Aufholjagd am Ende mit einem für sich und die Tifosi enttäuschenden sechsten Platz zufriedengeben.
Dagegen dominierte Verstappen das Wochenende fast nach Belieben: Pole Position am Freitag, Sieg im Sprintrennen am Samstag, dann der Triumph im Grand Prix – dazu noch die schnellste Rennrunde, ein perfekter Grand Slam. Damit kassierte Verstappen an einem einzigen GP-Wochenende insgesamt 34 WM-Punkte – das gab es noch nie in der Formel-1-Geschichte. Dementsprechend freute sich der Niederländer: „Es ist super, so etwas zu erreichen, wir waren schon gestern und vorgestern dran, aber heute wusste man natürlich nicht, was das Wetter für einen Einfluss haben würde. Der Start war sehr wichtig, dann ging es darum, die Bedingungen immer richtig einzuschätzen. Wenn man vorne liegt, muss man alles diktieren – das haben wir heute sehr gut hinbekommen.“
Das Rennen hatte nach einem heftigen Regenschauer vor dem Start auf nasser Strecke begonnen – Verstappen setzte sich da sofort an die Spitze, während sein WM-Rivale Leclerc sehr schlecht wegkam und sich zunächst einmal auf Platz vier hinter Perez und Norris einordnen musste. Den McLaren kassierte er sehr schnell, doch gegenüber Perez konnte er sich zwar einmal kurz nach dem ersten Boxenstopp für ein paar hundert Meter durchsetzen, musste dann aber den Mexikaner mit dessen bereits besser aufgewärmten Reifen ziehen lassen. Nach einem zweiten Boxenstopp jagte er den Red-Bull-Piloten erneut knapp vor sich her, versuchte auch, sich gleichzeitig die schnellste Rennrunde zu sichern – und flog zum Entsetzen der Fans von der Strecke. „Sorry, tut mir so leid“, entschuldigte er sich nach der Zieldurchfahrt sehr kleinlaut bei seinem Team. „Ich habe einen Fehler gemacht, den ich nicht hätte machen dürfen, dafür gibt es keine Entschuldigung“, übte der Monegasse deutliche Selbstkritik.
Karin Sturm