Mit aktivem Rennfahren hatte der Zweikampf zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen beim Großen Preis von Saudi-Arabien zwischenzeitlich nichts zu tun. In Jeddah prägten beide eher den Begriff "Rennbremsen", um den direkten Konkurrenten nicht in den Genuss des entscheidenden DRS-Vorteils kommen zu lassen. Ein Bild, das sich in Australien wiederholen könnte.

Denn erstmals in der Geschichte der Rennserie gibt es gleich vier DRS-Zonen. Also jene Teile der Strecke, indem Fahrer ihren Heckflügel hinunter klappen können, um mit mehr Speed am Vordermann vorbeizufahren. Während auf dem Großteil aller GP-Standorte zwei Bereiche ausreichen, um für ordentliche Spannung zu sorgen, entschieden sich die Verantwortlichen in Melbourne nach dem Umbau für einen neuen Weg. Mehr Überholmanöver, mehr Show, mehr Action – damit gehen die Australier Hand in Hand mit der Formel 1. Ausschlaggebend dafür dürfte wohl das letzte Rennen aus dem Jahr 2019 sein, in dem es gerade einmal zehn Überholmanöver über die gesamte Distanz gab.

Trotz der vier Zonen (Start-Ziel-Gerade, zwischen Kurve zwei und drei, zwischen Kurve zehn und elf, vor Kurve neun) gibt es weiterhin nur zwei Detection-Points, jene Punkte, in dem ein Fahrer den Abstand unter eine Sekunde drücken muss, um kurz darauf in den Genuss des DRS zu kommen. Genau deshalb ist die Hoffnung groß, ähnliche Manöver wie in Jeddah zu sehen. Denn trotz des ganzen "Rennbremsens" gab es die meiste Zeit ein spannendes Duell zwischen Verstappen und Leclerc, die Runde für Runde um Platz eins kämpften und mehrmals zurück überholten. Gelingt das auch in Melbourne, könnte ein Ausbau der DRS-Zonen auch auf anderen Strecken zur Überlegung werden.