Zwei Buchstaben dominieren die Gerüchteküche der Formel 1 seit geraumer Zeit: VW. Der Automobil-Riese steht kurz vor einem Einstieg in die Königsklasse des Motorsports. Die Tochterunternehmen Porsche und Audi sollen Motoren und Know-how liefern, in welchem Umfang und an wen ist noch nicht geklärt. Fix scheint hingegen, dass es ein Engagement geben wird. Die endgültige Entscheidung fällt demnach am 5. April in der Aufsichtsratssitzung des Volkswagenkonzerns, spätestens aber eine Woche später am 12. April. Das besagen mehrere Medienberichte, bestätigt von der Nachrichtenagentur Reuters.

Potenzielle Abnehmer gebe es in der Formel 1 zur Genüge. So will Audi beispielsweise "unbedingt" einsteigen und soll McLaren nach Berichten der "Automobilwoche" ein Angebot von 650 Millionen Euro unterbreitet haben, die Unterschrift könnte noch im April erfolgen. Während Audi somit nicht das erste Mal mit McLaren in Verbindung gebracht wird, könnte Porsche ab 2026 mit Red Bull zusammenarbeiten. Das Team von Weltmeister Max Verstappen seit laut Motorsportberater Helmut Marko der erste Ansprechpartner, wie er im Interview mit der Kleinen Zeitung erklärte: "Was die Zukunft betrifft, glaube ich, dass wir die attraktivste Braut sind, in der Formel 1." Auch, weil der Rennstall aus Milton Keynes schon viel in die Motorenabteilung investiert hat. "2026 kommen ja die neuen Motoren, deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die eigene Fabrikation mit 200 Top-Leuten aufzuziehen.

Ob Porsche beim weiteren Aufziehen tatkräftig mitanpacken wird, steht trotz zahlreicherer Gerüchte noch in den Sternen, meint zumindest der 78-Jährige: "Gespräche führen wir viele, in der Vergangenheit hatten wir auch weiß ich nicht wie viele 'Fast-Deals' mit dem VW-Konzern", so Marko und fügte hinzu: "Es wäre aber traurig, wenn interessierte Hersteller nicht uns als ersten Gesprächspartner wählen würden."

Bis es so weit ist, liefert Honda weiterhin die Antriebseinheiten für die Bullen, "allerdings zu deutlich geänderten finanziellen Voraussetzungen", wie der Steirer erklärt. Ansonsten hätte Red Bull bereits selbst Hand anlegen müssen, was zwar "theoretisch" möglich gewesen wäre, aber einige Schwierigkeiten bereitet hätte. "90 Prozent des Honda-Motors laufen mit japanischen Zulieferern, das wäre natürlich eine sehr komplizierte Aufgabe geworden. Das Motorenwerk wäre aber Mitte der Saison bereits so weit, Formel-1-fähige Motoren herzustellen."