Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind die Folgen auch für das im Herbst geplante Formel-1-Rennen in Sotschi noch nicht absehbar. "Die Formel 1 beobachtet die sehr fließenden Entwicklungen wie viele andere genau und hat zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Kommentar zu dem für September geplanten Rennen", hieß es am Donnerstag in einer ersten Stellungnahme der Rennserie: "Wir werden die Situation weiterhin sehr genau beobachten."
Für den viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kommt ein Start beim Großen Preis von Russland heuer nicht infrage. "Meine Meinung ist, dass ich dort nicht hin sollte und ich werde es auch nicht. Ich finde es falsch, in diesem Land zu fahren", sagte der 34-Jährige am Donnerstag am Rande der Testfahrten in Barcelona und bekräftigte: "Meine Entscheidung steht schon fest."
Am 25. September ist der Grand Prix von Russland in Sotschi geplant. "Es tut mir sehr leid für die Unschuldigen, die ihr Leben verlieren und aus dummen Gründen und wegen einer komischen und verrückten Führung getötet werden", sagte der Aston-Martin-Fahrer. Als er Donnerstagfrüh aufwachte und von dem Einmarsch erfuhr, sei er "schockiert" gewesen: "Ich finde es grauenhaft zu sehen, was passiert ist."
Auch Weltmeister Max Verstappen zeigte sich wenig begeistert vom Grand Prix in Russland, schloss seine Teilnahme aber nicht sofort aus: "Wir sollten nicht in einem Land fahren, das Krieg führt, aber das gesamte Fahrerlager sollte darüber entscheiden", sagte der Niederländer in Diensten von Red Bull.
Seit 2014 wird in dem Schwarzmeerort Sotschi, in dem im gleichen Jahr auch die Olympischen Winterspiele stattfanden, gefahren. Eigentlich soll 2022 zum letzten Mal ein Rennen der Formel 1 stattfinden. Ab 2023 ist der Umzug vor die Tore von St. Petersburg geplant.