Bei Max Verstappen ist der Ehrgeiz und Siegeswille trotz des erst kürzlich auf dramatische Weise sichergestellten Weltmeistertitels in der Formel 1 ungebrochen. "Mit dem Titel ist mehr Ruhe da. Mein Traum war immer, die WM einmal zu gewinnen. Alles, was jetzt kommt, ist ein Bonus. Aber beim ersten Rennen will ich wieder gewinnen", sagte der Niederländer am Montagabend in Servus TV.
Red-Bull-Pilot Verstappen war nach einer umstrittenen Entscheidung der Rennleitung und einer dramatischen Schlussrunde vor etwas mehr als einer Woche in Abu Dhabi erstmals Weltmeister geworden. Mercedes hatte zunächst mehrfach Einspruch eingelegt, was Red-Bull-Berater Helmut Marko zu kritischen Äußerungen veranlasste. Er titulierte Mercedes als "schlechte Verlierer".
"Auf Urlaub fahren wir nicht zusammen"
"Das hat sich aus der ganzen Situation über die Saison hin aufgeschaukelt. Im ersten Moment ist die Wortwahl vielleicht etwas überzogen", gab sich Marko nun in der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" gemäßigter. Zu den Spannungen zwischen ihm und Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt Marko: "Auf Urlaub fahren wir nicht zusammen. Er macht einen tollen Job. Und ich versuche, für uns das Beste herauszuholen. Und dann gibt es hier und da Konfliktpunkte."
Verstappen verriet nun auch Interna. So habe er in der entscheidenden letzten Runde einen Krampf im Bein bekommen. "Das war nicht so super. Als ich Vollgas gegeben habe, hat es wehgetan. Aber in der letzten Runde einer WM ist es egal", erklärte der 24-Jährige.
Perez hat Anteil am WM-Titel
Teamkollege Sergio Perez, der Hamilton im letzten Bremsen mit unterlegenen Reifen lange eingebremst hatte, habe entscheidenden Anteil am Titelgewinn. "Er hat am Ende das Rennen für uns entschieden, weil Mercedes dann keinen Stopp mehr machen konnte. Ohne Checo wäre ich nicht Weltmeister geworden", ist Verstappen überzeugt.
Über sein persönliches Verhältnis zu Hamilton sagte Verstappen: "Am Ende war es okay. Natürlich haben wir unsere Momente gehabt und waren vielleicht aufeinander böse. Wir hatten aber auch schöne Duelle und Überholmanöver. Der Respekt ist also immer noch da."
"Ich kann in Holland kein Sir werden"
Verstappen ist überzeugt, dass Hamilton trotz einiger Rücktrittsäußerungen kommendes Jahr wieder am Start sein wird. "Normalerweise muss er zurückkommen. Das sind emotionale Worte nach dem Rennen." Dass Hamilton nach der verlorenen WM von Prinz Charles zum Ritter geschlagen worden war, sei schön für den Briten. "Ich kann in Holland kein Sir werden. Aber das brauche ich auch nicht. Ich bin ein Rennfahrer. Der Titel Weltmeister reicht."
Marko hofft, dass Verstappen dem Team noch lange erhalten bleibt und lobte seinen Schützling über den Klee. "Es geht einem das Herz über, Max in einem Auto zu sehen, das er so gekonnt am Limit bewegt. Er ist zweifelsohne der beste Fahrer, mit dem ich je zusammengearbeitet habe. Vom Speed, Talent und seinem Willen ist er einzigartig."
2022 steht in der Formel 1 im Zeichen neuer Autos. Er sei das nächstjährige Auto bisher nur im Simulator gefahren, sagte Verstappen. "Ich hoffe, dass das Rennfahren besser wird, das Überholen einfacher und die Teams näher zusammenrücken."