Der Mercedes-Pilot erzielte am Freitag in Jeddah in beiden Trainings Bestzeit und lieferte im FP2 mit 1:29,018 Min. auch die Tagesbestzeit ab. Valtteri Bottas komplettierte die gute Vorstellung von Mercedes als Zweiter vor Pierre Gasly im AlphaTauri. WM-Leader Max Verstappen begnügte sich im Red Bull bei fast zwei Zehntel Rückstand mit der vierten Zeit.
Das zweite freie Training auf dem neuen, 6,174 Kilometer langen und superschnellen Stadt-Kurs wurde zwei Minuten vor dem Ende nach einem heftigen Crash von Charles Leclerc vorzeitig beendet. Der Monegasse verunfallte in der Kurve 22 und richtete dabei ziemlich viel Schrott an seinem Ferrari an. Der unversehrt gebliebene Pilot musste wie üblich in die Streckenklinik.
"Wenn ein Kurs so eng ist und keine Auslaufzonen hat...", stellte Helmut Marko in den Raum, dass Leclerc viel Glück gehabt hatte. "Das ist bei weitem nicht die schnellste Stelle. Das Auto hat wild ausgesehen", ergänzte der Motorsportberater bei Red Bull gegenüber ServusTV. "Der Kurs ist wirklich nicht ohne, spektakulär und wahnsinnig selektiv. Und hat für einen Stadtkurs immens hohe Geschwindigkeiten. Es ist insgesamt beeindruckend, was man hier in sieben Monaten aus dem Boden gestampft hat", erklärte der Österreicher.
Helmut Marko ist "guter Dinge"
Nur Platz vier für Verstappen regte Marko überhaupt nicht auf. Ursprünglich hatte man den nagelneuen Jeddah Corniche Circuit als klare Mercedes-Strecke vermutet, nun hielt Verstappen den Rückstand aber problemlos in Grenzen. "Das ist keine Mercedes-Überlegenheit. Erstaunlich ist, dass wir auf den harten Reifen wesentlich besser dastehen als auf den weichen", machte Marko klar, dass man das Erlebte analysieren und verwerten muss. "Aber generell sind wir guter Dinge, dass wir hier mithalten können. Es sind nur Nuancen."
Vor der Premiere der Motorsport-Königsklasse in Saudi-Arabien am Sonntag (18.30 Uhr MEZ/live Sky, ServusTV) hat Verstappen nur noch acht Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Hamilton. Der 24-jährige Niederländer könnte seinen ersten Titeltriumph dennoch schon vor dem Finale eine Woche später in Abu Dhabi schaffen. Für Hamilton geht es um den achten WM-Titel.
Verstappen muss am Sonntag im vorletzten Saisonrennen aber auf jeden Fall Erster oder Zweiter werden, um die Chance auf den vorzeitigen Titelgewinn haben zu können. Beide Piloten gaben sich im Vorfeld dennoch bemüht ruhig und gelassen. "Ich bin so entspannt wie noch nie", behauptete etwa Hamilton im Finish eines bisher dramatischen WM-Jahres.