Nach seinem Taktik-Triumph in Texas geht Red-Bull-Star Max Verstappen mit 12 Punkten Vorsprung in die fünf letzten Rennen der Formel-1-WM 2021. Schon acht Grand-Prix-Siege hat der Niederländer heuer bejubelt, sein Titel-Konkurrent Lewis Hamilton kommt lediglich auf fünf. "Zehn Siege sind für den Titel nötig", berechnete Red-Bull-Berater Helmut Marko. Für Verstappen sprechen die nächsten beiden Stationen Mexiko und Brasilien - unklar ist, ob es den Vorteil dort wirklich gibt.
In Austin lag Verstappen am Ende nach zwei vorgezogenen Boxenstopps nur 1,3 Sekunden vor einem Mercedes-Mann Hamilton im Aufholjagd-Modus. Dritter wurde Sergio Perez im zweiten Red Bull. "Die letzten zwei Runden waren definitiv schwierig für die Reifen, da war nicht mehr viel Grip", erzählte Verstappen. "Aber dann zwei Runden vor Schluss war der Haas vor mir, dadurch konnte ich das DRS verwenden, so sind wir vorne geblieben." Hamilton meinte: "Wir haben alles gegeben, und sie waren einfach schneller."
Red Bull hatte sich dafür entschieden, mit den Boxenstopps früh die Karten auf den Tisch zu legen, musste so aber darauf hoffen, dass Verstappens dritter Reifensatz im Finish nicht unerwartet stark abbaut. Der Brite Hamilton war mit frischeren Reifen flotter unterwegs als sein Titel-Konkurrent. "Wir wussten, dass er am Ende so schnell ist, und er hatte sich einen Vorteil mit dem späteren Stopp verschafft", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner die Ausgangsposition im Strategie-Zweikampf. "Max hat das Rennen dann superb verwaltet, speziell in seinem letzten Stint auf dem harten Reifen."
Im Wettrennen um den Titel hat Verstappen nun einen gewissen Vorteil. "Wir haben befürchtet, dass wir nach Russland, der Türkei und den USA mit einem Rückstand dastehen werden. Das macht uns jetzt Mut", sagte Marko im ORF-Interview. "Lewis Hamiltons Krone rutscht, als Max Verstappen die Nerven behält und die Führung im Titelrennen ausbaut", schrieb die Londoner "Times".